Aufklärung-Reconnaissance des Möglichen

oder Again against all odds

Jeder kennt das – morgendlicher Dunst oder Nebelschwaden, die einem die Sicht nach vorne versperren.

Soweit ich sehen kann, wird systematisch dafür gesorgt, dass Myriaden von Projektionsflächen wie ein Sprühnebel ausgebracht werden und so die Menschen dazu gebracht werden im Grunde nur auf sich selbst zu starren, weil ihre ‚Welt‘ vornehmlich aus Eigenprojektionen ins ‚Außen‘ besteht.
Natürlich wird das Gehirn auch mit ‚Inputs‘ außerhalb seiner gespeist, durchtränkt, aber Entscheiden(des) geschieht immer im eigenen Gehirn.
Wenn jemand eine Müllkippe durchwühlt nach etwas Brauchbarem, nimmt er ja auch nicht alles wahllos mit – schlicht, weil das nicht geht.

Die ‚Aufklärung‘ soll/will also das leisten, was sonst die Sonne mit ihrer Strahl-/Leuchtkraft macht – den Dunst lichten, verschwinden lassen, als (Hirn)Gespinst entlarven, weil es sehr wohl Perspektiven gibt, Aussichten auf Lösbarkeiten und wünschenswert erreichbare Ziele.

Warum funktioniert das dann nicht so???

Die Vernebelung des Bewusstseins löst sich – wie der echte Nebel auch – nur dann auf, wenn die Faktoren, die Nebel erzeugen können – Feuchtigkeit, Kälte, Windstille, Schwächung der Sonnenstrahlung (Nacht, Bewölkung, Sonnentiefstand…) – analog dazu eliminiert werden.

Analogie:
– Kälte= SOZIALE Kälte
– Feuchtigkeit = ‚Berieselung‘ durch den medialen Eventkomplex, Desinformationen, Propaganda etc.
– Windstille = Fehlen von Ideen, die ‚frischen Wind‘ in die Sache bringen
– Sonnenschwäche = kaum Interesse daran, dass einem ein Licht aufgeht
(praxisnah, selbst mehrmals erlebt: „Uuuh, is aba kalt hier?!“ „Mann hab ich Kohldampf!“ „Ganz schön dunkel, wa?“ etc.pp. – aber keiner von denen kam auch nur auf die Idee selber Feuer zu machen, um es warm zu haben, Essen zu kochen, die Dunkelheit zu vertreiben?!?).
Damit einem selbst ein Licht aufgehen kann und man ‚klar‘ zu sehen beginnt, braucht man keine Batterie von Stadionstrahlern – da reicht eine Kerze.
Geht man dann natürlich besser langsamer, tastender und korrekturbereit, aber so kann man auch weiter und ankommen.
Selbst ein TEELICHT leistet 30-40 Watt!!!
Wer nicht bereit ist 15g Gehirnschmalz (Gewicht eines Teelichts) für eine durchschnittliche Brenndauer von 4.5h und bis zu 300° Wärmeentwicklung zu investieren, der soll gefälligst in seinem eigenen Nebel verrotten.

AUFKLÄRUNG aus eigenem Impetus, eigen erworbener Kompetenz zu dem dafür Nötigen, aus intrinsischer Notwendigkeit!
Und NICHT durch Heilandserwartung, Erlösersehnsüchte oder den Download einer passenden App dazu!?

Alles das sind Punkte, die man gefälligst SELBST erledigen kann und können muss – Ausnahme sind die, die es eben tatsächlich nicht können können – Kleinkinder, Schwerkranke, dementiell behinderte Alte, so in der Art, um bei dem Feuerbeispiel zu bleiben.

Wenn ich von A nach B will, dann werde ich den Teufel tun und jemanden, der selber nicht gehen mag, obwohl er kann, mitzuschleifen, ihn hinter mir herzuziehen, ihm alle 5m in den Arsch zu treten („Hopphopp! Weiter geht´s! Sind noch nicht da! Linker Fuß! – Rechter Fuß! – Link…LINKS! Verflucht!!!“), ihm den Weg 5x hintereinander zu erklären (oder jeden Morgen wegen Grenzdebilität), ihm die persönlichen Vorteile für ihn zu erklären und therapeutisch daran zu arbeiten, dass er Interesse hat sich selbst zu retten!?!

Selbst Sumpflöcher entzünden sich spontan von selbst – aber das Gros der Leute ist dazu unfähig?
Nein – unwillig.
Selbst wenn man ihnen eine Kerze und ein Feuerzeug in die Hand drückt glotzen sie einen ob der totalen Unzumutbarkeit nur blöde an – „Mach du doch!?“.
NEIN.

Deshalb kann man nur die Bausteine und Bauanleitung bereit stellen – bauen muss gefälligst jeder selbst (Nachfragen, Korrekturinspektionen sind natürlich zulässig), ansonsten bringt er sein Leben nie ins Trockene.

JEDER, dem ich begegnet bin und den ich als ‚aufgeklärt‘ oder aufklärend‘ bezeichnen würde, wurde von exakt NIEMANDEM unterwiesen oder an die Hand genommen.
JEDE dieser Persönlichkeiten (nicht Personen) hat sich auf den Weg gemacht, im Zweifel einfach auf ‚gut Glück‘, hat 360°-Blick angewendet und fähige Menschen observiert, von ihnen durch Zuschauen gelernt und zwar 24/7/365, hat aktiv Leute aufgesucht und angefragt, Ratschlag/Hilfestellung/Unterweisung erbeten, alles irgendwie plausibel Erscheinende ausprobiert, modifiziert, dann evtl. vielleicht sogar noch weiter entwickelt, hat Zeit, Energie, nicht selten Geld investiert, um sich einfach ’schlauer‘ zu machen.

Aber es ist wie bei den Zimmerleuten – früher haste mindestens einmal im Jahr einen Gesellen auf der Walz gesehen.
Und heute?
Heute werden Schüler von Eltlein im SUV (nein, das ist in meiner Umgebung kein Cliché!) teilweise wegen 1-2km chauffiert (hin und zurück. Ich lebe direkt zwischen 1 Gehörlosenschule, 3 Gymnasien, 1 Sonderschule, 1 Verkäuferschule und der umgebenden Universität, Schwerpunkt Sozialwissenschaften, habe eine ‚Eliten_Kita‘ direkt vor der Haustür: 750€ mit Chinesisch-Unterricht, aber Sturzhelm, Warnwesten und Partnerfessel für den ‚geordneten Stadtwaldspaziergang‘ – alles im Umkreis von 1km. Tatsächlich. Ich weiß also aus erster Hand jeden Tag Bescheid 😉 ).
‚Studenten‘ unterhalten sich über was? Alles Mögliche, aber nicht darüber. Ich quere 2x täglich das Uni-Gelände (Außerdem studieren meine 3 Kinder aktuell ebenfalls – ich bin auf der Höhe der Zeit und kein Knötter-Krauter).
Irgendwo auch nur der HAUCH von WiderstandsGEDANKEN (Aktionen kann ich mir mittlerweile gar nicht mehr vorstellen)?
Nope. Nada, Niente, Nitschewo njet.

Und genau DAS wäre eigentlich DIE Klientel für Aufklärung?!
Erziehung, Befähigung zur, Interesse an der Eigenverantwortbarkeit, Mut zum Experiment, Spielräume für ‚Aus-der-Reihe-treten-und-in-die-Büsche-schlagen‘ etc.
Fehlanzeige. Totalstens.

Influencer als Idol.
Kann ich mir auch nur einen von denen als Maria Sibylla Merian oder als Alexander v. Humboldt vorstellen?
*coughcough *chokechoke

Dazu die verfluchte Digitalisierung.
Technik ist ein Einwegtrichter ohne Rückfahrkarte mit letztlichem Absturz in irgendeine Degenerations-Kloake.
(Nebenbei: die Kabale-Kamarilla entblödet sich selbst ja auch nicht auf Daten, noch mehr Daten und Meta-Daten zu setzen – das ist eine erfeuliche Nachricht für alle Aufgeklärten, denn das zeigt, dass die ihre Fahrkarte in die Bedeutungslosigkeit des digitalen Datennirwanas bereits gelöst haben und der Zug bereits mit ihnen abgefahren ist – nur Mut also! 🙂 )

Gerne ‚erklärt‘ man mir dazu, dass Technik und vor allem Digitalisierung die Heilsbringer, Erlöser für die Menschheit sein werden blablabla.
Der Weg in die Hölle war schon seit jeher mit guten Vorsätzen (aka Heilsphrasen) gepflastert!
Wir sind also auf einem guten Weg, ernsthaft.
Die nehmen uns die Drecksarbeit selber ab.
Die Aufgeklärten können allerdings dabei nur zusehen und dafür Sorge tragen, dass sie das Schluss-Feuerwerk nicht verpassen, indem sie zu (vor)sorglos waren.

Wie hat nochmal das LEBEN selbst alle kosmischen Katastrophen überstanden?
Guckstu Stanislaw Lem ‚Das Katastrophenprinzip‘ – es hat die Katastrophen genutzt, gebraucht, um zu entstehen – gigantische quasialchemische Athanor-Öfen, in denen sich neue Potentiale, Optionen erbrodeln ließen!
OHNE gewaltigste Katastrophen wären wir schlicht nicht hier, gäbe es noch nicht mal die Sonne geschweige denn diese Erde.
Und das zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Ensemble von Fakten über das wir aktuell verfügen.
Ja, es gab vermutlich Katastrophen, die auf dieser Erde unter uns wüteten und vielen den Garaus machten.
Keiner war da je sicher vor, auch nicht die bescheuerten Elitisten (erst vor kurzem: ausgegrabenes Haus in Pompeji mit den Leichen vom Hausherren und dessen Sklaven nebeneinander. Es gelang aber auch gerade Sklaven sich zu retten, denn die brauchten kein Eigentum schleppen wie die Funde von Pompejileichen mit dem halben Hausrat im Gepäck und natürlich der Schatztruhe in den veraschten Griffeln).
Das LEBEN war schon immer ein Roulette, ein Glücksspiel (vermutlich einer der Gründe, warum das so viele attraktiv finden – vom bräsigen Lottospieler über den Kartenlüstling bis zum pointierten Russisch-Roulette-Profi).
Man kann füglich aus alledem ableiten, dass man vielleicht einfach am besten fährt, wenn man Fortuna etwas Fortune abluchsen will, indem man sich dem Zufall überlässt, der erfahrungsgemäß das ‚ultima ratio‘-Mittel der Wahl ist, wenn linear-logisch gar nix mehr geht.

‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt‘ – heißt in diesem Falle: wer nicht ALLES auf sich setzt (analog die NULL beim Roulette 😉 ), verliert garantiert.

Wer also nicht alles auf sich setzt und statt dessen auf ‚Nummer Sicher‘ gehen will, der kann die Krawatte gleich abschnallen und das Casino des Lebens geschmeidig verlassen.
Und das hat mit Alter oder anderen Parametern kaum bis rein gar nichts zu tun.
Wenn es Scheiße vom Himmel regnet, kriegt der am meisten was ab, der am schnellsten rennt, da erscheint ein Holzbein oder ein Rollator direkt in einem anderen Licht!? 🙂
Ich habe das mal selbst auf dem Markusplatz in Venedig ausprobiert (kein Scheiß):
Wer rennt, stört mehr Tauben auf; die kommen unter Stress und setzen mehr Kot ab; und wer dabei rumrennt sammelt mehr davon ein 😉 qed.

Also: Ich setze auf mich.
Was habe ich zu verlieren? Nichts, dessen ich nicht sowieso früher oder später verlustig ginge.
Aber auf dem Weg zu diesem Zeitpunkt vergnüge ich mich, solange und so gut es geht und wette ein wenig, denn zu gewinnen gibt es viel.
Und der Zufall kennt keine ‚Elite‘ – so hat jeder hier eine Chance.
Aber nicht, wenn er bereits aufgegeben hat (der ist nämlich schon ‚tot‘) oder die ignoranten Ohren auf Durchzug gestellt hat (der ist nämlich demnächst ‚tot‘).
Und die Gegenposition, – das sind die mit vielen Plänen, mit raffinierten Konzepten und exquisiter Ausstattung – ist reine Illusion.
Guckstu einfach mal wieviel wahrscheinlicher das Scheitern eines Zwangspfades/-konzeptes im Gegensatz zum ‚Flippern‘ mit den Gegebenheiten ist:
Es ist sehr viel größer als auch nur bloßes Herumirren!?
Oder was glaubst du, warum die Fliege trotz maximaler Planlosigkeit alle Katastrophen überstanden hat? 😉

‚Rien ne va plus‘ gilt nur für die, die nichts auf die eigene Karte setzen …

 

 

 

38 Kommentare

Eingeordnet unter Bildung

38 Antworten zu “Aufklärung-Reconnaissance des Möglichen

  1. Um noch ein anderes Beispiel aus der Literatur zu bemühen: Die Frau im Roman „Die Wand“.
    Es handelt sich um eine survival-Situation, allerdings ist die Frau gut ausgerüstet mit allem und sie kann viel (jagen, schießen, Wild ausnehmen, Gemüse anbauen, eine Kuh melken, Butter herstellen etc pp), hat also, nachdem sie die schwere Arbeit einigermaßen bewältigt hat, nur noch das vergleichsweise „kleine“ Problem der Einsamkeit (nachdem auch der Hund vom Fremden erschossen wurde).
    Sie verbindet sich immer weiter mit der Natur. In der Natur ist Fülle und da ist man nicht mehr alleine. Da ist man geborgen und eins mit allem und man wird zufrieden, wenn man das kann. Natur heißt auch Leben – Sterben – Wiedergeburt.
    Ich denke halt nur, wenn die Welt so zerstört wird, daß keine intakte Natur mehr vorhanden sein wird – was möglich sein wird – ja dann, dann haben wir wirklich ein Problem. Egal wie gut wir vorbereitet sind, oder unabhängig von dem, was wir im Einzelnen können.
    Es gibt ja Prophezeiungen von den Veden, die auf eine völlig zerstörte, unbewohnbar gemachte Erde hinweisen. Die Tendenz geht eindeutig in diese Richtung.

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  2. nick.mott

    @NWO

    Ja, dieser Planet wurde in weiten Teilen zu einer Arschlochstanzmaschine umprogrammiert.
    Da ist natürlich das Problem des wirklich reichhaltig gesäten Dümmerlingkrauts, aber gegen dieses Kraut ist auch ein anderes gewachsen – die falsche Alraunenwurzel (ja, die gibt es wirklich 😉 ).
    In diesem speziellen Falle braucht sie noch ein zweites ‚l‘ – All-Raunen-Wurzel.
    Das Dümmerlingskraut zeichnet sich durch extreme undifferenzierte Aufnahmetätigkeit aus – es saugt alles mit seinen Ohrwurzeln auf, was erreichbar ist.
    Streut man das passende Raunen dazu, welches zuvörderst den Nerv der Wurzel trifft, wird dies priorisiert für die spärlich bemessene Verdauungskapazität bereit gestellt und einverleibt.
    Mit dem richtigen Raunen kann man lustige Spielchen treiben und sogar die Dümmerlinge untereinander sich bekämpfen lassen oder gar zu einem Kreuzzug ins Nirwana des gelobten Wurzellandes bewegen wo sie dann auf ewig verschollen bleiben, da sie dank dem Nichts im Gehirn auch nicht nichts bemerken und so unbemerkt im Nicjhts sich immer noch auf dem richtigen Pfade wähnen und tapfer weitermarschieren ad infinitum und dabei irgendwo, irgendwann einfach ausgetrocknet, ausgelaugt zu vergessenem Rascheln werden.
    Frei werdende Flächen besiedelt man mit echten Kulturpflanzen und sorgt für deren Gedeihen.
    Alsbald schon brummt, flirrt und surrt es wieder richtig auf einer echten Wiese, weit jenseits der Nagelscherküre der Reihenhauskunstrasenbriefmarken (seht ihr= DAS ist DEUTSCHE Sprache! Wirkmächtig weil in KEINER anderen Sprache der Welt solche Wortgebilde möglich sind 😉 ).
    Wer ‚deutsch‘ denkt und dies umfänglich kann sich schon rein sprachlich Dinge vorstellen, die sich Anglizismen-Infektiöse noch nicht mal im Delirium erscheinen lassen können.
    Mit ein Grund, warum man unsere Sprache kastrieren, abschaffen will!?
    Denk einer mal an….

    Gefällt 1 Person

  3. No_NWO

    An «Die Wand» (Marlen Haushofer) ist im Zusammenhang mit der „neuen“ alten faschistischen Normalität viel zu denken, ja. Ansonsten, Teuto, ist mir danach, dich mal wieder ein bißchen zu ärgern.😁 Und so rate ich dir denn, nicht so viel Werbefernsehen zu schauen. Und Mona Lisas Lächeln kehrt zurück.

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  4. nick.mott

    @teutoburgswaelder

    Ja, sehr richtiger Einwand bzw. wichtiges Argument.

    In der Natur gibt es nicht EINEN Organismus, der etwas Anderes priorisiert als sich selbst bzw. sein Fortbestehen und sei es nur in Form seiner Nachkommenschaft.

    Menschen brauchen da eindeutig mehr (auch wenn die meisten ‚Sinninhalte‘ und ‚Zielvorstellungen‘ so gar keinen Sinn ergeben).
    Man kann zwar auch (wie man ’schön‘ ersehen kann in Millionenslumcities mit ihren stadtgroßen Müllkippenbesiedlungen wie Kairo, Mumbai, Lagos etc.) auf dem reinen Müll einen kompletten Lebenszyklus mit allem Drum und Dran absolvieren, aber glücklich wird da auch keiner mit, bin ich mir sicher.

    Auf der anderen Seite beobachte ich Füchse, Karnickel, jede Menge Vögel, Waschbären Schmetterlinge etc. die z.B. die ‚reine Natur‘ verlassen und sogar bevorzugt Städte aufsuchen.
    Die haben nämlich kein ‚mind-set‘ für eine ‚ideale‘ Natur.
    Keine Taube stürzt sich vom Dach, weil sie statt Weidenkätzchenzweigen z.B. Drähte, Plastikröhrchen, Teerpappe für den Nestbau benutzen muss.
    Gut, die machen aus der Not ne Tugend, leiden daran aber nicht persönlich und existieren trotzdem oft genug einfach weiter.
    Geht mir übrigens persönlich auch so: wäre viel lieber wieder in der Eifel als in dem Betonplumpskloboden Köln – lebe trotzdem.

    Was ließe einen also weitermachen im worst-case.scenario?
    Ich freu mich schon auf die verlassenen Supermärkte und dass ich dann den Payback-Wok ganz ohne Punkterabattheftchen abstauben kann! (*scherz).

    Nein. Nicht umsonst war früher nicht die Todesstrafe die schlimmste Bestrafung, sondern die Verbannung.
    Kommt dann noch die Selbstversorger-Unmöglichkeit dazu – dann war´s das natürlich.
    Absolutes Eremitendasein in verseuchter, kärglicher Umgebung – so eine Art Ground-Zero-Pauschal-Robinsonclub-Urlaub auf Lebenszeit – lockt mich auch nicht, lediglich eine gewisse Grundgehässigkeit („LETZTER! Jahaaa!!“) würde mich wahrscheinlich bis zur Abnutzung dieses erigierenden Moments aus der Aufrichtung holen und mich der atombombenresisten Kakerlaken-Tafel zum Fraße entgegen sinken lassen.

    Auf keinen Fall werde ich mir meine Laune verderben lassen.
    Man muss das m.E. gentlemanlike wegstecken können.
    Aber eine Lebensaufgabe wäre schon schön.
    Ich denke z.B. an das systematische Bejagen von sogenannten ‚Verantwortlichen‘ des Miserere und die Sklavenhaltung solcher (für den Betrieb einer rasanten Sänfte benötigt man schon einen 8-Zylinder, also 8 Sklavenköpfe!).
    Oder das Erstellen eines Bowlingsets aus den Oberschenkelknochen und Klotzköpfen dieser.
    Oder (weil ja kein Strom und deshalb kein TV, keine DVD) theatralische Reenactment-Inszenierungen der Völkerschlacht von Anno Tobak.
    (Danke Idi Amin! Deine Inspiration – durch Verteilen von Hämmern an Gefangene mit dem Versprechen, dass der letzte Überlebende frei sein wird und dieser dann von dir höchstpersönlich erschossen wurde – war mir hilfreich für Endzeitvisionen!)
    Ich schreib mal vorsichtshalber *ironieoff … so von wegen ‚PC‘ und um Muttersöhnchengeheule und Gewitterhexengekeife vorzubeugen. 🙂

    Im Ernst: der Überlebenswille und die Kapazität dafür auch unter grotesken Bedingungen kann man eindrucksvoll an dem in den Anden abgestürzten urugayischen Footballteam et.al. studieren:
    Hast du keine Vision einer möglichen Zukunft – dann war´s das für jeden, der im Schlamassel steckt.

    Deswegen betone ich ja, seit ich hier kommentier auf diesem Blog, wie wichtig das VEXIEREN-KÖNNEN ist, weil das unabdingbare Voraussetzung ist um eine geeignete Vision zu entwickeln und diese auch für sich zu plausibilisieren!!!
    Fehlt da jemandem die Vorstellungskraft – war´s das im Allgemeinen.

    „O ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein mißratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß, und betrachtet die ärmlichen Pfennige, die ihm das Mitleid auf den Weg gab.“
    Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)
    Aber auch:
    Hölderlin hört da auf, wo der Mensch ’nackt‘ mit ’nichts‘ in der Hand verloren da steht.
    Ich persönlich sage mir (nicht dir oder jemand Anderem), dass es genau auf SOLCHE Situationen ankommt, wo man meint am Ende seiner Möglichkeiten zu sein und dann überraschend feststellen darf, dass man jetzt erst so richtig in Gang kommt und sich bis dato unsichtbare Pforten öffnen (also in einem selbst).
    Ich will dann wissen wo mich das hinführt, worauf das hinaus läuft.
    Habe ich DANN tatsächlich meine RPOs (Ressourcen, Potentiale, Optionen ERSCHÖPFT – DANN WEISS ich tatsächlich, dass ich am Ende meines Weges angelangt bin.
    Wir begrenzen uns viel zu oft viel zu früh und sehen deshalb mit einem derart kurzen Horizont nicht, was möglicherweise hinter dem Horizont an Möglichkeiten der eigenen Kurzsichtigkeit verborgen bleibt.
    Das hängt natürlich davon ab, wie gut sich einer tatsächlich kennt, ob er tatsächlich jetzt schon sich vollständig ausprobiert hat (merkt man m.E.n. am ehesten am eigenen Energiestatus – solange Wut, Zorn, Ärger möglich sind, kann man das umwandeln in Tatkraft. Resigniert man, deprimiert man endlich, war´s das im Allgemeinen auch) – dann braucht der sich auch nicht weiter quälen mit der Sinnlosigkeit, weil ja ohne Tat-Energie auch kein Sinn mehr gegeben sein kann (zur Erinnerung: Sinn <- sinnan = reiten, reisen, Ziele anstreben).
    Wenn also das 'letzte' Ziel der Eigener-/-ausschöpfung wegfällt, war´s das wirklich.
    Ansonsten wäre ich immer neugierig genug, um zu sehen was noch geht.
    Völlig erschöpft/ausgeschöpft an Möglichkeiten, Variationen, Alternativen etc. würde ich dann auch freiwillig den Löffel abgeben.
    Aber dabei geht es ja immer auch mit, wenn nicht vorrangig, um MICH selbst?!
    Jeder Organismus strebt nach 'Vollendung' im Sinne seiner Möglichkeitspotenz.
    Selbst Wasser guckt, obs da nen Ritz gibt, wohin das Loch da führt etc. weil es sein WESEN ist zu entdecken (sich, Anderes).
    Wasser hat den Vorteil der Aggregatzustände und dass niemand es besiegen kann, niemand kann es wörtlich erpressen und unter Druck zerstören.
    Auch eine Situation Millionen Jahre auszusitzen unterirdisch bis sich die etwas eröffnet – kein Problem. 🙂
    Gut Millionen Jahre hat keiner von uns Zeit für solche Späße, aber unser Geist kann sehr wohl unterschiedliche 'Aggregatzustände' annehmen!
    Warum nicht nutzen? Warum nicht ausprobieren?
    Die meisten sind diesbezüglich nur Wasser in Fremdflaschen zu Fremdzwecken oder Wasser auf die Mühlen Anderer, damit deren Interessen bedient werden.
    Und weil man das systematisch(!) so konditioniert bekommt, denkt bereits kaum einer noch über seine Zusatzmöglichkeiten nach, geschweige denn dass er sich da ausprobiert.
    Viele von denen werden dann wie weiland bei den Wikingern über den Rand des Weltmeeres ins Nichts stürzen.
    Einige aber werden 'verduften', den Aggregatzustand wechseln und als Dampf den Hans-Dampf-in-allen-Gassen geben und sich dabei, ungeachtet der Fakten, wohl fühlen können.
    Den den Umständen erfolgreich trotzen, sie geschickt zu seinem Vorteil wenden zu können ist ein Selbstwert in sich und befriedigt.
    Spaß wie Befriedigung von Bedürfnissen ist Selbstzweck und benötigt keinen 'Sinn' außerhalb davon.
    Das Bärtierchen fragt auch nicht danach, ob in Gammastrahlung im Weltall geröstet zu werden 'sinnvoll' ist – ich wette, dass es aber verdammt viel Spaß und Befriedigung empfindet, wenn es seinen Mini-Bärentierchenarsch der Gammastrahlung entgegen reckt und sagt: "Du kannst mich mal!"…weil es das eben kann 🙂
    wer da natürlich kein Selbstinteresse mehr haben sollte, der hat die Arschkarte – allerdings selber gezogen (also ich geb die immer ganz schnell weiter – meiner Frau, den Kindern mit den Worten: „Guck mal? Was für eine tolle Arschkarte! Du sammelst die doch, nicht wahr? Hier, ich schenk dir die meine, ich bin noch nicht reif genug dafür ihren Wert voll zu würdigen!“. – das klappt leider immer seltener – die werden doch nicht schlauer werden??? – statt deren muss ich dann z.B. die Arschkarte schon mal dem DHL-Boten aufdrängen als Rücksendung, da Adressat unbekannt verzogen, oder im Lottoshop als Glückslos unterjubeln)
    Wie heißt es bei den Bremer Stadtmusikanten:
    „Etwas Besseres als den Tod findest du überall!“
    Also ich wär bei den Bremer Stadtmusikanten als 5.Rad am Wagen dabei 🙂

    Gefällt 1 Person

  5. No_NWO

    Gerieren wir uns bitte nicht als Opfer. Was nützt die geistige Leistungsfähigkeit einer Sprache, wenn diese nicht auf jene abfärbt, welchen sie mit der Muttermilch gegeben ist. Obwohl — ordentliches Deutsch zu sprechen, ist ohnehin nur bei solchen wie Nietzsche zu erlernen.

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  6. @Nick

    Danke für das Hölderlin-Zitat. Habs eben hier ergänzt https://dudeweblog.wordpress.com/2013/06/15/zitatsammlung-holderlin/ – passt bestens da rein. 🙂

    Und ich finde den Kommentar solltest auf Artikelebene katapultieren, damit nicht nur jene, die diesen Kommentarstrang verfolgen, in den Genuss davon kommen…

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