Zerschellte Globalisierung

Es tut mir leid, ich habe es nicht übers Herz gebracht, zuerst eine Übersetzung des Artikels zu machen und dann eine „Gegendarstellung“zu schreiben – zu tief steckt das neoliberale Denken im Autor des „kritischen“ Beitrages drin.
Deshalb bitte ich um Verständnis und Geduld beim Lesen der nachfolgenden, ausführlich kommentierten Übersetzung –
© wie immer by Luckyhans, 25.12.2016
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Wie die „Titanic“ der Globalisierung am goldenen Eisberg zerschellte

Foto: © Nikolay Gyngazov | globallookpress.com

Die Grundlage von allem bildet das Geld.“

Obwohl tatsächlich die allgemeine wirtschaftliche Effektivität von allem – vom privaten Geschäft bis zur Gesellschaft und dem Staat – von einer Vielzahl unterschiedlicher Parameter bestimmt wird. Im Großen und Ganzen führen sie alle am Ende zum Geld.
(das ist eine der wirksamsten und am tiefsten in unser Denken hinabgesenkten Manipulationen, über die wir uns klarwerden müssen, wenn wir irgendwann aus dem Gedankenghetto der Neuzeit herausfinden wollen:
denn was brauche ich wirklich, um in unseren Breiten ein Haus zu bauen? Geld? Tatsächlich? Nein, ich brauche Ziegelsteine, Sand, Zement, Kalk, Holz, Dachziegel, fleißige Hände, Werkzeug, Geduld, Zeit – und einen Plan – das ist alles, denn wenn ich das habe, kann ich bauen! – d.Ü.)

Sogar Macht, wenn man die Details mal wegläßt, bedeutet in erster Linie das Maß der Kontrolle über die Finanzströme und das Recht, die Regeln von deren Bewegung zu bestimmen.
(das gilt nur für eine Zins-Kredit-Schein-Geld-Wirtschaft, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten, exakt seit Weihnachten 1913 – Gründung der FED – installiert wurde – d.Ü.)

Der letzte Punkt, die Regeln, ist auch genau die Triebkraft und der Hauptsinn des Globalisierungsprozesses. Wozu werden diese Regeln benötigt? Doch nur um absolute Klarheit in die Frage zu bringen: wer wird wie das Geld aufteilen. (da ist es wieder: das peinliche Umgehen der Frage: und wer erschafft das Geld, das da aufgeteilt werden soll? – d.Ü.)

Das amerikanische Modell des Globalismus setzte voraus, daß alles Geld der Welt die VSA bekommen.
(das ist eine stark vereinfachte Sicht: denn Globalisierung ist kein „natürlicher Prozeß“ zwischen „Staaten“, sondern das zielgerichtet herbeigeführte Aufdrängen der „Regeln“ der Zins-Kredit-Schein-Geld-Ökonomie auf alle Länder der Erde, vermittels des internationalen Kreditsystems (IWF, Weltbank, UNO) und notfalls auch mit Hilfe des „Inkasso-Unternehmens“ VSA und mit dessen verlängertem Arm, der Nato; dahinter steht die internationale Finanzoligarchie, welche sich übrigens selbst schon längst nicht mehr an diese ihre eigenen Regeln hält – d.Ü.)

Globalisierung ist einfach ein Re-Branding des Imperiums

Es wäre nicht korrekt zu sagen, daß die Regel „mir, mir und wieder mir“ gerade die Amerikaner erfunden hätten. Das erste erfolgreiche Modell einer globalen „Vereinigung der ganzen zivilisierten Welt“ zu ihrem Nutzen haben schon die antiken Römer errichtet.
(erneut die Wiederholung einer tief in uns installierten Manipulation: nicht nur „das römische Imperium“ ist zu hinterfragen, sondern auch die hier implizierte Negierung der viel weiter entwickelten „anderen“ Zivilisationen, oder besser: Kulturen?, in China und anderswo – d.Ü.)

Auf dem ganzen Gebiet, von Schottland bis zur afrikanischen Sahara, von Portugal bis zum Iran, galten diegleichen Gesetze (aber nur für die Unterdrückten – d.Ü.), war das gleich Geld im Umlauf (so man welches hatte – d.Ü.), es gab allgemeine Regeln und Normen, und beliebige, besonders grenzüberschreitende wirtschaftliche und mehr noch politische Konflikte wurden streng nur in Rom entschieden.
(in den feuchten Träumen der Globalisierer vielleicht: wer glaubt denn wirklich, daß die Statthalter in den entfernten Provinzen sich tatsächlich vom fernen Rom in ihre Geschäfte hineinreden ließen? „Rußland ist groß, und Väterchen Zar ist weit“ galt zu allen Zeiten, überall auf der Welt – d.Ü.)

Der Hauptteil des Gesamtgewinns landete auch dort. Eigentlich haben die Römer damals den Globalismus für die Einkommen vorangebracht. Wahrlich gab es damals ein solches Wort noch nicht, und die römischen Legionen erweiterten die Grenzen des Imperiums. (nun bekommen wir langsam eine Ahnung, warum heutzutage weltweit das sog. „Römische Recht“, dessen sonderbare Entstehung wir unlängst beleuchteten, allen Völkern aufgedrängt wird; und notfalls schickt man eben „Legionen“, die damals wie heute vor allem aus Söldnern bestehen – d.Ü.)

Im Wesen ist der Globalismus genau ein solches Imperium, nur nach einem modernen Re-Branding.
Die herrschenden „Eliten“ haben dessen Aufbau über die gesamte Menschheitsgeschichte betrieben. Im Imperium der Spanier im 17. Jahrhundert lebten mehr als 6% der Bevölkerung der Erde.
(nun, diese und die nachfolgenden Zahlen sind sehr mit Vorsicht zu genießen, denn ob da die jeweiligen weitaus geringeren Bevölkerungszahlen der Erde immer richtig berücksichtigt wurden, wäre angesichts der sonstigen Oberflächlichkeit der Aussagen noch zu überprüfen – d.Ü.)

Sie wurden nur von den Briten übertroffen, deren Imperium im Jahre 1922 etwa 24% der Bewohner des Planeten umfaßte. Wenn die Amerikaner es geschafft hätten, dann hätte deren Imperium mehr als 40% erreicht. Ungeachtet der Unterschiede in Geografie, Sprachen und Flaggen ist das Wesen des Prozesses unverändert geblieben. Es gibt ein Territorium, auf dem Menschen leben und arbeiten und welches vom Staat regiert wird. Dieser setzt die Normen des Wirtschaftslebens, gewährleistet die Einhaltung der Strafgesetze und bewacht die Grenzen vor dem Einfall der Nachbarn.
(wieder schön vereinfacht; denn wer erschafft denn überhaupt erst die „Normen“ und „Gesetze“? als ob die arbeitenden Menschen nicht auch ohne staatlichen Zwang in der Lage wären, anständig miteinander auszukommen… natürlich brauchen die Parasiten, die selbst nicht arbeiten, einen Staat, um die Ungerechtigkeit ihres eigenen nutzlosen Daseins verschleiern zu können; und sehr schön auch wieder zu sehen: die Mär von der „äußeren Bedrohung“, eine der wirksamsten Manipulationen der Menschen, damit die die Unterdrückung und Ausbeutung durch den „eigenen“ Staat akzeptieren – d.Ü.)

Zur Durchführung seiner Funktionen sammelt der Staat Steuern ein. Je weiter und entwickelter das Territorium, desto größer die Einnahmen. Je größer die Zugänge in die Staatskasse, desto breiter die Möglichkeiten des konkreten Landes. Darunter auch die militärischen, dank derer man versuchen kann, das kontrollierte Territorium noch mehr zu erweitern. (sehr klar gezeigt, wie Imperien aufgebaut werden; sehr schön hier verschleiert, daß diese Zusammenhänge ausschließlich für ein vom Zins-Kredit-Schein-Geld-System gelenktes Imperium gelten – d.Ü.)

Wenn man den Werbungslärm beiseite läßt, wird offensichtlich, daß die Amerikaner mit der Durchsetzung ihrer Idee vom Globalismus genau dasselbe angestrebt haben. (natürlich gilt dies, wie auch das Folgende, nicht für „die Amerikaner“, sondern für die dahinterstehenden Kräfte der internationalen Finanzoligarchie – d.Ü.)

Die wirtschaftliche und politische Dominanz der VSA entstand genau zu jenem Zeitpunkt, als die Größe ihrer Ökonomie von 14-5% auf 45% der Weltwirtschaft angewachsen war. Dazu war allerdings eine Teilnahme am Ersten Weltkrieg und eine aktive Einflußnahme auf die Entstehung des Zweiten (und die aktive Teilnahme daran – d.Ü.) erforderlich gewesen.
(wieder nur Teilwahrheiten; denn die Gestaltung des Endes des sog. Ersten hatte ja bereits alle Voraussetzungen für den sog. Zweiten geschaffen – es war im Wesen ein durchgängiger Zweiter Dreißigjähriger Krieg“ gewesen, der völkerrechtlich bis heute nicht beendet ist; wobei die heutige „dominante“ Wirtschaftsmacht der VSA nur noch in den Computern der Wall Street besteht und längst keine reale Grundlage mehr hat – d.Ü.)

Die Welt sah damals recht einfach und übersichtlich aus. Fast die Hälfte der Wirtschaft des Planeten war die amerikanische, nochmal etwa 35% die sowjetische, das in Ruinen liegende Europa brachte nur noch 12-14%, alle anderen Länder zusammen schafften etwa 6%. So wurde die Nachkriegs-Wiederherstellung Europas mit amerikanischem Geld und unter amerikanischer Kontrolle durchgeführt, d.h. faktisch konnten sie fast 2/3 der Welt als „ihre eigenen“ betrachten.
(präziser: mit dem Geld der internationalen Finanziers, denn es waren durchaus nicht nur Amerikaner; und vor allem: nur auf Kreditbasis, d.h. für jahrzehntelange horrende Zinszahlungen, die stets leistungslose Einkommen ergeben – d.Ü.)
Dies mußte nur noch juristisch fixiert werden. (wozu? wenn doch angeblich Macht gleich Geldkontrolle ist? siehe Anfang des Artikels – d.Ü.)

Knapp vorbei ist auch daneben

Streng genommen hat die Geschichte des modernen Globalismus auch genau damals angefangen, im Juli 1944, in einem Örtchen namens Bretton-Woods. Damals machten die VSA den strategischen Fehler, der heute zum Zusammenbruch des Imperiums führt. Es genügt nämlich nicht, ein beliebiges Territorium zu erobern, man muß es dann auch halten.
(hier und im Folgenden stört sehr, daß nach wie vor in nationalen Begriffen gedacht wird und die Einsicht fehlt, daß die Herren des Geldes keine Heimat haben, sondern in ihrem Wesen „Internationalisten“ sind, d.h. es ist ihnen völlig egal, wessen Flagge gerade am Bug des Schiffes weht, wenn es nur „ihren“ Kurs hält; daher sind ihnen auch Aktionen unter falscher Flagge = false flag ein ganz vertrautes Mittel, ihre Ziele zu erreichen – d.Ü.)

Rom hat die Grenzen seines Imperiums mit der Kraft seiner (Fremden-)Legionen nicht einfach so erweitert. Es ist ja bekannt, daß man mit guten Worten und einem Revolver mehr erreicht, als nur mit guten Worten.
(echt? Erpressung als „Mittel der Wahl“? weil ja „der Zweck die Mittel heiligt“? nicht wirklich, oder? – d.Ü.)

Und es gab viel zu tun. In erster Linie war die Eindeutigkeit der Antwort auf die Frage „wer ist hier der Chef und wessen Wort ist das letzte“ öffentlich zu legalisieren.
Das britische Imperium existierte 500 Jahre (von 1497 bis 1997 ????) vor allem deshalb, weil dort jeder Untertan genau wußte, daß alle Fragen in London entschieden werden, und daß die „einzig richtigen Regeln“ die britischen sind.
Allerdings mußte man dieses Wissen meist mit Feuer und Pulver eintrichtern.

Wer das nicht weiß: zum Beispiel wurden die Anführer des unterdrückten Aufstandes der Sepoy in Indien von den Briten öffentlich vor deren Kanonen gebunden und dann wurde geschossen, und um die Buren im Transvaal und der Orange River Republic (was beides heute die Südafrikanische Republik darstellt) zu „befrieden“, haben die „Rotröcke“ sich sowas wie „Konzentrationslager“ ausgedacht.
(kommt vielleicht die Abkürzung KZ von der englischen Abkürzung KC = koncentration camp? ach nein, concentration wird ja auch mit c geschrieben… – d.Ü.)

Durch die Verkündung und Einführung der Pax Americana wollten die VSA öffentlich ihre Gesetzlichkeit und ihr Recht, dessen Auslegung und Anwendung auf alle von ihnen kontrollierten Territorien ausdehnen. (die etwas hilflosen letzten Versuche dazu, mit TTP, TTIP und TISA erleben wir heute – d.Ü.)

Das haben sie nicht geschafft.
Anstelle dessen hat Amerika versucht, sich nur auf die finanzielle Kontrolle, über das Geld, zu beschränken. Der US-Dollar ist die einzige freie Weltwährung, der Wert aller anderen wird durch ihn bestimmt. Damals auf der Bretton-Woods-Konferenz schien diese Lösung als eine tolle Idee.
(könnte es sein, daß damals „mehr“ nicht möglich war, weil es eine stalinsche Sowjetunion gab? und daß die „Herren des Geldes“ ihrer eigenen irrigen Macht-Philosophie „money makes the world go round“ zum Opfer gefallen waren? d.Ü.)


Foto: das Hotel «Мount Washington» = die Wiege des Bretton-Woods-Systems © Weyers, L. | globallookpress.com

Ein gewöhnlicher Territorialstaat erhält, neben Einkünften von den neuen Territorien, automatisch auch einen ganzen Schwung komplzierter sozialer Probleme mit, deren Lösung erforderlich ist. Zum Beispiel soziale Garantien. Man muß aus der Staatskasse irgendwelche Pensionen und Zuschüsse zahlen oder Streitkräfte zur Unterdrückung der Unzufriedenheit der Bevölkerung unterhalten, was auch nicht gerade billig ist.
(könnte es sein, daß da nicht „soziale Garantien“ die Staatskasse belasten, sondern vor allem die neu geschaffenen Verwaltungs- und Machtpositionen in der neuen Provinz, die natürlich mit machtgeilen, gierigen und daher korrupten Beamten besetzt werden, die erstmal sich selbst hemmungslos bereichern – auch aus der Staatskasse? – d.Ü.)

Mit dem rein finanziell ausgerichteten Kontrollsystem, ohne öffentliche Anerkennung der dominierenden Lage, haben die VSA versucht, zwischen Charybdis und Scilla hindurchzukommen. Die Einkünfte aus der Ausbeutung der kontrollierten Welt sollten dem Wohlstand nur der VSA-Bürger zugute kommen, während die sozialen und sonstigen Ausgaben eine ausschließliche Sorge der örtlichen nationalen Regierungen blieben.
(natürlich wurden die VSA-Bürger mit ein paar Kuchenkrümeln vom Tisch der Superreichen bedacht, damit sie immer brav ihre Söhne für die „notwendigen“ Kriegsabenteuer der „Herren des Geldes“ hergaben, aber den Löwenanteil der auf der Welt erarbeiteten Gewinne strichen stets die Finanzoligarchen ein; mehr dazu – d.Ü.)

Ja, die Kontrolle erfolgte hinter den Kulissen, bei äußerlich örtlichen „freien“ demokratischen Wahlen. Obwohl auch die sowjetischen Panzer nicht zu vergessen waren. Ein „neues britisches Imperium“ hätte Stalin den Washingtonern sicher nicht zugestanden. Sogar um den Preis eines Atomkrieges.
(und? Stalin war 1954 umgebracht worden – warum nicht dann „verspätet“? scheint nicht ganz „dicht“, die Argumentation – d.Ü.)

Wir haben die Apfelsine aufgeteilt

Zu Anfang hatte das amerikanische Modell des Globalismus Erfolg – Amerika wurde reicher. In 30 Jahren, bis zur Mitte der 1970er Jahre, hatte sich der Anteil der Mittelklasse in den VSA verdoppelt und erreichte 72% der Landesbevölkerung. Aber immer deutlicher trat eine erschreckende Tendenz hervor. Die amerikanische Wirtschaft hörte auf, die größte der Welt zu sein. Und das wichtigste: auf dem Planeten gingen die noch freien Märkte zur Neige, durch deren Einnahme per Expansion Amerika noch weiter wachsen konnte und auf weiteren Vorrang rechnen konnte.
(hier wird ein weiterer Geburtsfehler des Kapitalismus deutlich, dessen Wirtschaftssystem auf nur quantitativem Wachstum beruht, es ist prinzipiell nicht in der Lage, sich ausschließlich qualitativ weiterzuentwickeln – d.Ü.)

In zwei Dutzend Jahren hat sich China von einem zurückghebliebenen Land zur führenden Ökonomie der Welt gemausert und die VSA nicht nur von seinem Binnenmarkt verdrängt, sondern auch vom Binnenmarkt Amerikas selbst. Von den 72 Billionen USD Weltjahres-BIP im Jahre 2014 entfielen aus die VSA gerade noch 17,4 Billionen (und davon waren nur noch 13% reale Wertschöpfung – d.Ü.), während China bereits 17,6 Billionen produzierte, die EU 14,4 Billionen und Indien 7,3 Billionen. Aber als viel wichtiger hat sich erwiesen, daß seit den 1990er Jahren die Vorteile des aufgebauten Imperiums die VSA selbst als Staat nicht mehr bekamen.
(nun, zum einen hat der Mohr VSA seine Schuldigkeit beim Aufbau des Imperiums getan und kann gehen – „man“ sucht schon einen neuen Mohren -, zum anderen sind die VSA seit 1972 endgültig kein Staat mehr, sondern nur noch ein Konglomerat von transnationalen Unternehmen – d.Ü.)

Wo ist das Geld hin?

Es steckt in privaten Konzernen (corporations), welche in den vergangenen 25 Jahren in ihren Abmessungen sehr stark angewachsen sind und im Ressourcenverbrauch sich der Größe ganzer Staaten nähern und viel Staaten sogar schon übertreffen.
(wobei die aktive Umwandelung aller Staaten in Firmen, die Geschäftswerdung der Welt, parallel dazu längst im Gange ist, allerdings: die „Herren des Geldes“ werden hier zum Opfer ihrer eigenen falschen Ideologie, denn eine öffentliche Einrichtung, wie eine Gemeinde, eine Stadt oder ein Land, kann man nicht wie ein gewinnorientiertes Unternehmen führen, weil sie grundsätzlich andere Aufgaben haben – d.Ü.)

So betrug zum Beispiel der Umsatz der Firma Apple im Finanz-Jahr 2015 mit 234 Milliarden USD das 11,1fache des Budgets der Ukraine, war er fast so hoch die der Staatshaushalt Rußlands, war er nur 4,6fach kleiner als das Budget Chinas, nur 5,9mal kleiner als das der BRvD und 13,8fach geringer als das Budget der VSA. Wobei diese Corporation in den Jahren 2009-2011 in den SVA an Bundessteuern 13,7 Milliarden USD hätte bezahlen müssen, faktisch aber nur 5,3 Mrd. bezahlt hat.
Und das ist noch nicht der Rekord.

Die Analysten von JP Morgan haben die Ergebnisse einer interessanten Forschung publiziert. Wie sich zeigte, hält Apple außerhlab der VSA 67% seiner Geldmittel, während bei Oracle diese zahl 84% erreicht, bei Microsoft und Cisco 89% und bei HP und Johnson&Johnson volle 100%. Vor diesem Hintergrund erscheinen die 50% von GE und die 48% von Google noch fast patriotisch, was wohl wenig nützt.
Die 602 juristisch „amerikanischen“ Corporations halten von 974 Mrd. USD ihrer Geldmittel 588 Mrd. auf Auslandskonten.
Und manche „Könner“, wie zum Beispiel GE, haben in ausländischen Off-Shores 119 Mrd. USD, während sie 28 Mrd. USD an staatlichen Hilfen in den VSA kassieren.
(klar, der Prügelknecht der „Herren des Geldes“ wird jetzt nochmal richtig ausgesaugt und dann weggeworfen – warum auch nicht? sie haben keine Heimat… – d.Ü.)

Nun, vielleicht zahlen die globalen Corporations Steuern an den Stellen, wo sie ihre Gewinne einfahren, sagen wir in Europa? Wenn man betrachtet, daß Brüssel nach langwierigen Ermittlungen der Firma Apple eine Steuerstrafe von 13 Mrd. Euro (im Ergebnis der 17 Geschäftsjahre 1991 – 2007!) ausgestellt hat, dann zahlen die Globalisten nirgendwo Steuern.
Sogar in Irland, am Ort der offizielle Registrierung des Hauptteils seiner ausländischen Filialen, bezahlte Apple nur 0,005% Steuern, obwohl nach örtlicher Gesetzgebung 12,5% zu bezahlen wären – und das sind schon die niedrigsten Steuersätze bei Unternehmensgewinnsteuern in der ganzen EU.
Was soll man sagen, bei den Steuern und der internationalen Gesetzgebung tricksen alle transnationalen Konzerne.
(na, nun wird es aber Zeit, daß allmählich Durchblick einsetzt: daß sämtliche nationalen und internationalen „Gesetze“ nicht für die „Herren des Geldes“, ihre transnationalen Instrumente und – abgestuft – einige ihrer Vasallen gelten, sondern nur für die Massen bis hinauf zum unternehmerischen Mittelstand – d.Ü.)


Foto: Transnationale Corporations sind überstaatliche Strukturen © CHINAFOTOPRESS | GLOBALLOOKPRESS.COM

In Italien hat Google von 2008 bis 2013 über 350 Millionen USD an Steuern nicht bezahlt, in Großbrittannien haben die örtlichen Buchhalter es geschafft, sich mit dem Giganten auf 185,4 Mio. USD Fehlbetrag zu „einigen“. In Belgien haben BP und noch 35 andere Transantionale Steuervorteil von 800 Mio. USD genutzt. Das Netz der Starbucks-Kafeterien in den Niederlanden hat allein im Jahre 2015 etwa 35 Mio. USD nicht gezahlt.

Wofür kämpft Trump?

Eigentlich ist das auch die Antwort auf die Frage nach den Gründen des Zusammenbruchs des amerikanischen globalen Projektes. Letztendlich hat es sich als nicht amerikanisches, sondern als korporatives erwiesen. In den besten Traditionen der Privatisierung der Gewinne und der Nationalisierung (genauer: Sozialisierung – d.Ü.) der Verluste.

Die Vorzüge des Globalismus sahen nur in den Werbefilmchen anziehend aus: visafreies Reisen durch die ganze Welt, augenblickliche Geldüberweisungen und Geldkarten, die auf den ganzen Welt angenommen werden. Beliebige (?) Käufe über das Internet, die auch vom anderen Ende des Planeten bis an die Haustür angeliefert werden.
Tatsächlich ist die globalisierte Welt nur für die Transnationalen bequem.
Die lokalen Fertigungen wurden dabei vernichtet, die Regionen verarmten. Wenn die Erweiterung de britischen Kolonialsystems zur Bereicherung zumindest der (nur der reichen!) Briten und Großbritanniens als Staat geführt hatte, ist von der Durchsetzung des Globalismus für Amerika – das Volk und den Staat – nur Krümel übrig geblieben. (naja, die dicke VSA-Mittelklasse hat 30 Jahre lang dort recht gut gelebt – heute ist sie nur noch als Einzelexemplar fett -, und der Staat ist dort schon lange Geschichte – d.Ü.)

Bei offiziellen Unternehmensgewinnsteuersätzen von 35% bezahlen die den Globalismus vorantreibenden amerikanischen Transnationalen im Durchschnitt nur 24%, und in einer ganze Reihe von Fällen, besonders in den Bereichen Medizin und Software, wo das Grundkapital vor allem aus Patenten und sonstigen nichtmateriellen Rechten besteht, noch weniger: 21,5%.

Insgesamt gesehen werden die von den Globalisten alljährlich nicht gezahlten Steuern weltweit mindestens auf die bescheidene Summe von 180 – 200 Milliarden USD geschätzt. Um die geht es beim Kampf der „Staatlichen“ und der „Globalisten“ des Planeten im Verlauf der letzten 10 Jahre.
Das ist die Summe, für deren Erhalt (oder zumindest eines stattlichen Teils davon) das örtliche unternehmerische Amerika Donald Trump als Präsidenten hervorgebracht hat, und ähnliche europäische Eliten haben die Schlacht um die Führungspositionen in Frankreich, Italien und Deutschland aufgenommen.
(ja, da kommt wohl unbeabsichtigt, in schöner Freudscher Manier, ein wenig hintergründige Wahrheit zum Vorschein:
es geht den sog. „Eliten“ bei ihrem jetzigen „Kampf“ ausschließlich um eine Neuaufteilung der Gewinne, die man aus der Ausbeutung der Volksmassen des Planeten bezieht – um nichts anderes!
also auf solches „Führungspersonal“ kann ich gern verzichten – d.Ü.)

Das ist jener goldene Eisberg, an dem die „Titanic“ des Globalismus zerschellt ist.

Und man möchte ergänzen: das alles nur vor Geiz.

Alexander Sapolskis, «Postfaktum»
Quelle: https://pfact.ru/world/detail/item106889/

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P.S. bitte, lieber Leser, nicht jetzt wieder in den Fehler verfallen und, wie der Artikel es suggeriert, die Transnationalen Konzerne als neues „Feindbild“ im Kopf installieren – das wäre nicht hilfreich.
Zum einen sind auch sie „nur“ ein Werkzeug der „Herren des Geldes“, um die Welt auszuplündern – ein anderes Werkzeug sind die „Gesetze“ und „Regeln“, die selbstverständlich nur für den Teil der Pyramide unterhalb der Spitze gelten, ein weiteres die Repressionsapparate in fast allen Ländern dieser Welt, und so weiter.
Aber, nach Schiller: die Herrschenden werden aufhören zu herrschen, wenn wir alle aufhören zu kriechen.
Dazu möchte ich aufrufen.
Zum anderen kommen wir nur weiter, wenn wir es lernen, ohne Feindbilder unsere Zukunft zu gestalten.
Mit klarem Blick, was vor sich geht, und deutlicher Vision, was wir wollen.

Die wahren Verhältnisse in der Welt werden immer offensichtlicher, und es fällt den Ideologen aller möglichen Coloeur immer schwerer, den Menschen ihre Märchen von „Geld regiert die Welt“ und „Arbeite, verbrauche, schweig, laß dich unter/nhalten, stirb“ zu verkaufen.
Die Menschen nehmen diese faule Ware nicht mehr ab.

P.P.S. Wer sich wirklich eingehend mit der zutiefst unwissenschaftlichen „bürgerlichen Ökonomie“ und der Wirtschaftspraxis befassen möchte, dem seien die Artikelserie „Wirtschaftswitze“ und die Alternative „Wirklichkeitsnahe Wirtschaft“ ans Herz gelegt.
Jetzt „zwischen den Jahren“ findet sich vielleicht die Zeit dafür… 😉

LH

2 Kommentare

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2 Antworten zu “Zerschellte Globalisierung

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