Die Eidgenössische Volksinitiative „Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ ist zustande gekommen!

(Hinweis vom 5.6.2016: Abstimmungsresultat der Volksinitiative siehe im heutigen Nachtrag.)

Nächsten Freitag, den 4. Oktober 2013, wird das engagierte und breit gestützte Initiativkomitee, anlässlich dieser Glanzstunde der schweizerischen, direkten Demokratie, zusammen mit interessierten Mitwirkenden, die 126’000 amtlich beglaubigten Unterschriften zur Volksinitiative „Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ bei der Bundeskanzlei in Bern einreichen.

Gesammelt wurden von engagierten Schweizer Einwohnern (das Sammeln von Unterschriften ist auch nicht Stimmberechtigten erlaubt) insgesamt gar 142’500 Unterschriften, die jedoch nicht alle gültig sind, weil z.T. auch nicht Stimmberechtigte unterzeichnet haben und einige Unterschriften doppelt eingereicht wurden.

Eidgenössische Volksinitiativen bedürfen 100’000 amtlich beglaubigter, also gültiger Unterschriften, damit ein Bürgeranliegen dem Schweizer Volk auf Bundesebene als Sachvorlage (Verfassungsänderung) zur Abstimmung dargelegt wird.

Mit dieser Abstimmung über das BGE ist jedoch kaum vor 2015 zu rechnen.

Wortlaut der Volksinitiative:

Eidgenössische Volksinitiative ‚Für ein bedingungsloses Grundeinkommen‘

Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:

Art. 110a (neu) Bedingungsloses Grundeinkommen

1 Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.

2Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.

3 Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.

Quelle: http://www.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis423t.html

Wie Punkt 2 des Initiativtexts deutlich ausführt, ist das Ziel dieser beispielhaften Vorlage, jedem in der Schweiz lebenden Menschen ein würdiges Dasein zu garantieren – Dank gesichertem Existenzminimum (zur Sprache stehen verbreitet SFr. 2500.-, aber wie Punkt 3 der Initiative klar sagt, ist dieser Betrag noch längst nicht in Stein gemeisselt) -, welches bei Annahme für jedes in der Schweiz ansässige Individuum zur erlebten Realität würde.

Sollte die Initiative vom Volk angenommen werden, müsste ein parlamentarisches Gremium das auf dem Verfassungsartikel aufbauende Gesetz ausarbeiten. Mit der Einführung des BGE in der Schweiz wäre dieses alsomit voraussichtlich frühestens 2017 Wirklichkeit; nicht zuletzt, weil die Mühlen in Bern etwa genauso langsam mahlen, wie die Berner sprechen. 😉

Auch wenn die Initiative nun zustande gekommen ist, empfielt es sich sehr, weiterhin Aufklärung für ein BGE innerhalb der gesamten (insbesondere stimmberechtigten) Bevölkerung zu betreiben, zumal in der Gesellschaft noch immer etliche Vorurteile vorhanden sind, die längst widerlegt sind.

Eines der am weitesten verbreiteten Vorurteile besagt z.B., dass ein BGE die Menschen untätig, faul und träge mache, weil sie sich damit einfach dauerhaft in der Hängematte zurücklehnen würden. Doch selbst engagierte Kritiker der BGE-Idee dementieren dies, wie vor einem guten Jahr Rolf Zimmermann, seines Zeichens Zentralsekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, in der Schweizer Wochenzeitung ‚WOZ‚ bewies:

Ich glaube nicht, dass es der Natur der Menschen entspricht, einfach faul und bequem zu sein. Das ist ein Vorurteil, das vor allem bürgerliche Kreise gerne verbreiten. In der Regel würden sich die Menschen weiterhin bemühen, Zusatzeinkommen zu haben.
[…]

Ich, als vehementer Verfechter eines BGE, stimme dieser Aussage des Kritikers widerspruchslos zu.

Das BGE wird also zu einer grossen Chance, die kreative, engagierte und freiheitliche Schaffenskraft der Menschen, sowie auch deren freigesinnte (auch autodidaktische, also von der Mainstream-Gleichschaltung unberührte) Bildung zu fördern, während es die Knute der Schuldgeldknechtschaft, und damit einhergehend das Arbeit-gegen-Lohn-Denken, massiv abschwächt, und das egoistische Konkurrenzdenken nachhaltig vermindern kann – zugunsten von sozialer Gemeinschaftlichkeit.

Ehrenamt würde gefördert (und v.a. auch endlich gerecht entlöhnt!), Verweigerung gegen entwürdigende Arbeitsverhältnisse bei ausbeuterischen Konzernen (oder Betrieben mit Arschlöchern als Chef) würde wesentlich leichter, mobbing verringerte sich, systeminhärente Zwänge allgemein könnten weitgehend abgebaut werden, kurz:

Das Leben wird mit einem bedingungslosen Grundeinkommen lebenswerter!

Ausserdem könnte die Einführung des BGE auch äusserst lebensfeindliche und bösartige Entwicklungen in Richtung einer zentralitisch gesteuerten Zwangsherrschaft durch sogenannte Sozialsysteme – die nebenbei Milliarden an Steuergeldern für Bürokratie und entwürdigende Bürgergängelei verpulvern – verhindern, weil das Existenzminimum eben bedingungslos gewährt werden müsste.

Im grossen Kanton sind die gemachten Erfahrungen von vielen liebenswerten Menschen unter Hartz4-Knechtschaft ja bereits zum Himmel schreiend, wie in diversen alternativen Medien deutlich klar wird.

Jean Ziegler, der aktuell leider gerade in einer gezielt inszensierten, medialen Hetzkampagne hinsichtlich seines Mandats als Experte für den beratenden Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrats steckt (die Nachrichtensendung 10vor10 des Schweizer Fernsehens hat berichtet [4 Min.]), spricht – wie gewohnt – das Entscheidendste kurz und prägnant aus:

Das Grundeinkommen verhindert, dass ein Mensch in Existenzangst zurückgeworfen wird und verzweifelt. So gesehen ist ein geregeltes Grundeinkommen auch ein Beitrag zur Verteidigung der Demokratie, des Gesellschaftsvertrags und eigentlich der Zivilisation insgesamt.

Quelle: http://www.grundeinkommen.ch/jean-ziegler/

Dem habe ich nichts hinzuzufügen, ausser die Daten der Feier vom nächsten Freitag.

Der Treffpunkt für das Volksfest am nächsten Freitag ist um 10:00 Uhr in Bern beim Bundeshaus. Zahlreiche Teilnahme ist erwünscht! Jeder ist herzlichst eingeladen, diesem Meilenstein in der Geschichte der Schweiz beizuwohnen! Am Abend ab 20:00 gibt es zudem eine Feier im Kulturclub «Turnhalle».


Leseempfehlung:


Nachtrag vom 02.11.2013, 03:45

Ob die von Popp dazumal präferierte Konsumsteuer die beste Lösung wäre, oder ob es nicht vielleicht bessere gäbe, ist durchaus diskussionswürdig, aber ansonsten bringt er’s in dieser knappen Viertelstunde auf den Punkt.

Neue Leseempfehlung:


Nachtrag vom 05.06.2016

Wie vorausgesehen, ein grosser Witz.

Das Abstimmungsresultat von heute:

Ja: 568`905 Stimmen (23.1%)
Nein: 1`896`963 Stimmen (76.9%)
Stimmbeteiligung: 46.4%

Quelle (admin.ch)

58 Kommentare

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58 Antworten zu “Die Eidgenössische Volksinitiative „Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“ ist zustande gekommen!

  1. fini09

    @Dude:-)BGE-CH*****
    Das ist ein ‚Meilenstein‘ in der Geschichte! In NL experimentiert der ‚Staat‘
    teil’s mit dem BGE..in DE hungert Ralph Boes ganz boes..seit nunmehr fast fuenf Jahren kaempft er fuer’s BGE..nur DE Polit-Psychopathen geben keinen ‚Schmarrn‘ um (s)ein Leben..
    Sende ‚Glueckwunsch‘ in die Schweiz!
    LG

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  2. @Fini

    Glückwünsche wofür? Dafür dass die Inititative – siehe obigen Link zu den Empfehlungen der Volksverräter in Bundesbern – ganz klar abgeschmettert werden wird?

    Nönö, die helvetische Terrordiktatur hat kein Interesse daran die Sklaverei in der Schweiz abzuschaffen und die Leute sind so enddegeneriert und totalverblödet, dass sie noch immer glauben, der Zirkus in Bern (überhaupt der ganze Nationale Zirkus inkl. Scheinrechtsstaat) sei ernst zu nehmen. Einfach lächerlich…

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  3. fini09

    @Dude
    Link hab ich jetzt erst gelesen. Muss ich uebersehn haben. Jammer..
    Waer auch zu schoen gewesen..
    Sorry…

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  5. Dumm nur, dass ich dieses augenöffnenden Meisterwerk https://vimeo.com/160476813 erst jetzt angesehen habe, während die Abstimmungsunterlagen für den 5.6. bereits mit einem Ja zum BGE in der Kanzlei sind…

    Asche auf mein Haupt…

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  6. fini09

    https://vimeo.com/160944034
    …Quellen-Angabe: Level9News
    ..dieses Video betrifft nicht explizit die Schweiz, das Grund-Thema BGE
    wird in den VS als Basiseinkommen behandelt. Aufgezeichnet wurde das Vid in Haarlem-NL

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  7. Das Abstimmungsresultat von heute findet sich im Nachtrag des Artikels.

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  8. Zuerst ein „Bedingungsloses Grundeinkommen“ heisst, das Pferd vom Schwanz her aufzuzäumen… Wenn das Zinssysystem weg ist, der ganze Staat mit seinen Zwängen, „Steuern“ zweckdienlich erhoben werden (für Verbrauch von natürlichen Ressourcen aller Art), und alles auf Freiwilligkeit basiert, kann man mich wieder befragen zum Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen“ – bis dahin ist dieses für mich nur ein weiteres Vehikel, die Bevölkerung noch abhängiger vom und unterwürfiger dem System gegenüber zu machen, nichts für mich. In der Matrix ist schon der Begriff „Bedingungslos“ ein nicht einhaltbarer Witz…
    Herzlichst, der Chaukee

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  9. Eierdrücker

    Warum BGE, wenn alles andere bleibt?
    Schon die „Tafeln“ sind eng mit Roland Berger und seinen Gesinnungsgenossen verbunden.
    Tittiteintment, materiell wie seelisch/geistig, das ist der Plan.
    Wenn alle Völker so angepasst sind wie das englische und so umverzogen wie das deutsche, dann wird das als Hilfe zur Selbstaufgabe wohl verstanden und akzeptiert.
    Eigentlich schlimm das zu sehen.
    Manch einer hofft auf die Hilfe vom Sirius oder aus der Antarktis, weil im das Bewußtsein für das Selbstempfinden und seine Selbstwirksamkeit aufgegeben oder gestohlen bekommen hat.
    So geht er den Weg vom Menschen zur Kreatur.
    Wenn der Eindrück nicht trügt ist dieser Weg schon ganz schön weit begangen.

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  10. Amselina

    Gibt es eigentlich (n)irgendwo ein *Brett-Spiel* mit *Bedingungs-Los* und ent-sprechenden *Figürchen* dazu ?
    Könnte doch sicher sehr ver-STÄND-nix-Hilf-Reich sein/werden, oder ?

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