Tiefgehende Hintergrundbeleuchtung zur Wehrpflichtabschaffungsinitiative – Volksabstimmung vom 22.09.2013

Nachfolgend eine sehr tiefgehende und ausführliche Abhandlung zum Militär und dessen Geschichte generell, und dem Armeedienst in der Schweiz allgemein, sowie über Sinn und Unsinn der Wehrpflicht im Zeitalter der ‚modernen Kriegssführung‘. Einleitend dazu ein Gastartikel, der uns – hinsichtlich der kommenden Volksabstimmung zur Wehrpflichtabschaffung (Volksinitiative) – von Leser und Kommentator Leuchtherz per Epost zugesandt ward.

Zunächst aber zur Abstimmungsvorlage an sich:

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 8. Mai 2013 beschlossen, die folgenden Vorlagen am 22. September 2013 zur Abstimmung zu bringen:

  • Volksinitiative vom 5. Januar 2012 «Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht» (BBl 2013 2471)

Quelle: Schweizerische Bundeskanzlei (admin.ch)

Der überarbeitete Initiativ/Verfassungstext im Detail
(BV Art. 59, 1-4; Art. 197, 8-4 [neu]):
http://www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2013/2471.pdf

Nun folgend der Gastartikel von Leuchtherz, aus dem langjährige Wehrdienstpflicht-Erfahrung spricht, in sehr sachlichem und komplexem Stile, dabei auch nicht vergessend, die Meta-Ebene miteinzubeziehen.


Die Schweizer Armee hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Viele Schweizer identifizierten sich mit ihr, und man war nicht nur hierzulande stolz darauf, seinem Vaterland dienen zu dürfen. Wer schon damals unten durch musste, waren die Schwachen – auch in der Schweizer Armee.  Bei vielen Zwischenfällen war z.B. fortwährende Überforderung der Grund dafür.

In den Wirtsstuben anno dazumal wurden solche Dinge noch wie Kinohits erzählt, meist doch aber mit dem mulmigen Gefühl, eigentlich nur das Glück gehabt zu haben, nicht der Betroffene gewesen zu sein. Dann liess man sich über die Strenge und das Roboterdasein des ‚Majors Ueli‚ aus, und die Sache wurde heldentumhaft begossen.

Die Zeit nagte aber an vielen Weltbildern und darunter litt auch zusehends die Akzeptanz in der harten Führung, und deren Umgang damit, Dienstverweigerern zu begegnen.

Bis vor 1996 wurden diese eingesperrt!

Schon 1989 erhielt das Schweizer Armeeflaggschiff des Kampfheeres einen kräftigen Schuss vor den Bug, als die GSoA (Gruppe für eine Schweiz ohne Armee) mit ihrer Volksinitiative ‚für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik‚ auf 35% Zustimmung traf. Die Armeespitze zog sich in ihr Reduit zurück und beobachtete nun auch zusehends den Zerfall ihrer Feindbilder. Der kalte Krieg schien vorbei zu sein, die Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte schneller als die Feldpost, Diktaturen Europas fielen, und es wehte eine Brise von ‚Wind of Change‚ über die Welt.

Was für ein Weltuntergang der tapferen Verteidigungsarmee, die sich aus kilometerlangen Bunkern heraus, zuletzt auch nur noch mit Händen und Füssen, bis auf’s Blut verteidigt hätte. Man sah sich von den Kindern der unerziehbaren 68er-Hippis besiegt. Der psychische Druck war also sehr gross, irgend eine gezielte Gegenoffensive zu starten.

Und – „Freude herrscht“ – die Armee 95 war geboren.

Es sollte vieles anders werden. Nur an „bewährten“ Sachen wollte man festhalten. Zu diesen gehörte u.a. auch das Milizsystem und die Wehrpflicht. Die Truppen wurden reduziert, neu organisiert und ‚moderner‚ ausgerüstet. Am Ende dessen sah man nicht mehr wie der ‚farbige Herbstwald‚ aus, sondern wie der ‚grüne Sack‘.

Und so verhielt sich’s dann auch mit der Armee 95, sie wurde recycliert zur Armee 21. Immer wieder gaben die Bedrohungslage, der strikte Führungsstil der Armee, aber auch tragische Unfälle, Ereignisse und Vorfälle mit der Armeewaffe zu reden, und forderten das Schweizer Volk, aber auch die Armee, die ja aus dem Volk gebildet wird, zu immer neuen Massnahmen, Entscheidungen, Zugeständnissen und letztenendes Rückziehern.

Das mythische Schweizer-Armee-Bollwerk bröckelt schon lange in der Sinnfindung vor sich hin, und nun scheint man einen Weg gefunden zu haben, diese endgültig zu untergraben:
Die Wehrpflicht abzuschaffen.

Zumindest jene, die mit diesem Überbleibsel einer stolzen Armee noch was anfangen können, sollen doch freiwillig dort hin gehen, um ‚Krieg zu spielen‚…

Doch ist es so einfach, die Verantwortung der Landesverteidigung abzugeben, im Namen der ‚Menschlichkeit‘? Ist es für es junge Menschen unzumutbar, sich einmal einer Selbstreflexion zu stellen?
Will ich das überhaupt?
Was muss ich tun, damit ich das nicht tun muss?
Wieviel Wert hat ein Leben?
Betrifft das nur menschliches Leben?
Wieso führen meist nur Männer Krieg?
Und für was kann so eine Armee gut sein?

Der jetzige Trend hinsichtlich der Wehrpflicht ist, dass sich viele junge Schweizer mit diesen Fragen konfrontiert sehen. Die Armee selbst hat durch die immer weitere Reduktion ihrer Truppenstärke die Dienstzeit verkürzt, und mit dem Zivilschutz eine Einheit gebildet, in der auch schwächere und eingeschränkte Menschen einen Dienst absolvieren können. Sie hat eingesehen, dass die Verletzungsgefahr Unmengen an Kosten generieren kann, und auch der repressive Umgang mit total Unwilligen nutzlos bleibt.

Dazu kommt ein Auftrag vom Volk, den die Armee zu erfüllen hat, und ein Truppenplatzangebot, das sie mit den Wehrdienstpflichtigen zu belegen hat. Die ‚Druckmittel‚ haben sich auch modernisiert und dem verringerten Budget angepasst.

Vieles bezahlt man heute nicht mehr durch Haftstrafe – sondern mit Geld.

Mal wird der Zivildienst aufgelockert, dann wegen zu vielen Gesuchen einfach wieder ‚beschnitten‚ – und so reguliert man sein ‚Angebot‚ an Diensttauglichen…

The never ending Story (Die unendliche Geschichte).

Die ganze Entwicklung ist immer noch im Gange. Es laufen die Budget- und Sinnfragen im Parlament. Ein Stellungskrieg des Armeevolkes gegen sich selbst. Und so dezimiert sich auch der Bestand nicht wirkungslos.

Ist diese Armee schon bereit zu einer freiwilligen Milizarmee überzugehen?

Ich sage Nein!

Weil der Auftrag im Detail noch nicht abschliessend geklärt ist. Es ist meiner Ansicht nach sogar ziemlich unverantwortlich, der Armee nun nur noch jene zu überlassen, die ‚Krieg spielenwollen! Die Armee ist darauf angewiesen, dass sie eine breite Auswahl hat, und nicht einfach nehmen muss, wer grad kommt bzw. kommen will [z.T. schiesswütige Waffennarren und Rambos – Anm. d. Redaktion]. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der soziale Status viele Menschen in den ‚freiwilligen‚ Dienst treibt, und auch nicht, dass die Armee eine Anziehungskraft auf Menschen ausübt, die ihren persönlichen Herrschaftsdrang und ihre Gewaltbereitschaft ausleben möchten.

Denn was wird geschehen, wenn sich die Armee ‚bemühen‘ muss, an fähige Leute zu kommen, um ihren Auftrag zu erfüllen?

Man wird wohl ihre ‚Attraktivität‘ noch ein wenig steigern müssen, und also eine Identität schaffen, die eine bewaffnete Elite-Milizeinheit innerhalb des Volkes einnimmt.

Das Ziel müsste es aber sein, ein Milizsystem zu schaffen, in dem sich jeder auch damit identifizieren, und selber aktiv miteinbringen kann. Eine Gemeinschaft zu bilden, in der das Wort ‚Dienstpflicht an der Gemeinschaft‚ nicht als Zwang empfunden wird.

Eine Gesellschaft, die sich nicht mit Geld von der Verantwortung loskaufen kann, und die anstrebt, füreinander da zu sein in Krisensituationen. Auch eine Gesellschaft, die bereit ist, sich die Mittel zur Verfügung zu stellen, um das Ziel zu erreichen, welches sie als Volk beschlossen hat.

Es soll sich um eine Gesellschaft handeln, die es sich erlauben darf, den ‚Dienst an der Geimeinschaft‚ zu verlangen, also seine Mitbürger zu verpflichten, und sie damit zu konfrontieren, Rechte, aber auch Pflichten zu haben.

Wir haben vieles geerbt von unseren Vorfahren und dies sind nicht nur schöne Sachen wie z.B. die Pünktlichkeit der SBB, sondern eben auch Aufgaben wie die Armee. Diese Hassliebe zwischen Freiheit und Sicherheit, zwischen Nostalgie und Aufbruch, will zu Ende geführt werden – gemeinsam!

Deshalb mein Nein beim Urnengang am 22.9. zur Aufhebung der Wehrpflicht!


Der Gastartikel wurde schreiberisch und darstellerisch ziemlich ausgiebig lektoriert und mit einigen (zusätzlichen) weiterführenden Links garniert – inhaltlich jedoch unverändert belassen. Er muss also nicht zwingend zu 100% den Einschätzungen zur Gesamtlage und den Überzeugungen der Dudeweblog-Redaktion entsprechen, ist aber mit Garantie nahe dran.

Eine völlige Abschaffung aller Armeen und Kriegsgeräte weltweit entspricht den Wunschvorstellungen der Dudeweblog-Redaktion, jedoch ist dies momentan, realistisch gesehen, sowie mit Blick auf geostrategische und geopolitische Ziele, Entwicklungen und erkennbare Tendenzen, leider ein illusorisches Hirngespinst – so schön der Traum auch wäre.

Wenn die Armee sich bemühen muss, an kompetente Leute zu kommen, wird man wohl, wie Leuchtherz sagt,…

ihre ‚Attraktivität‘ noch ein wenig steigern müssen, und also eine Identität schaffen, die eine bewaffnete Elite-Milizeinheit innerhalb des Volkes einnimmt.

Sprich: Gehorsame, bewaffnete und willige Kriegshelden, die als Milizsoldaten wie eine Subgesellschaft innerhalb des Volkes auftreten, und so – als dem volksverräterischen Beamtenheer loyal dienende Milizeinheit – auch besser gegen das Volk eingesetzt werden könnten, weil sie eben eine Identität herankonditioniert bekommen haben, etwas ‚besonderes‘ zu sein; so quasi die ausführenden Schergen der ‚ehrbaren und unfehlbaren Staatsgewalt‘, anstatt Bürger und Verteidiger des Volkes!

Die Bildung einer Berufsarmee ist alsomit nicht mehr auszuschliessen – genausowenig wie die ‚Auslagerung‘ in den privaten Sektor – ganz im Gegenteil!

Da die Kriegsführung im 21. Jahrhundert aber ohnehin keine grossen Heere mehr erfordert, sondern Lenkwaffen, Drohnen, Geschütze, Kreuzer, Kampfjets, Raketen, Uboote, Satelliten, Helis und kleine, perfekt ausgebildete und ausgerüstete Elitetruppen und Spezialeinheiten, ist die Diskussion über die Wehrpflicht, von Katastropheneinsätzen und tatsächlichem Bevölkerungsschutz (Hilfe) abgesehen, an sich eigentlich ohnehin müssig. Bodenkrieg gibt’s vielleicht noch gegen die Zivilgesellschaft, wie z.B. in Frankfurt vor einigen Monaten, oder aktuell in Ägypten und Syrien.

Will man eine effiziente und kompetente Armee (als Landesverteidigung), ist das an sich relativ simpel: Man rüste die Alpenfestung mit den besten und neusten Hitech-Raketen auf, kaufe einige gute Jets und Helis und dann genügte ein perfekt ausgerüstetes und ausgebildetes 20’000-Mann-Elite-Korps locker zur Verteidigung der Schweizer Alpenfestung. Und notfalls könnte man ja auch noch Academi (Ex-Blackwater) zu Hilfe rufen… Kombiniert man das mit einem auf Katastrophenhilfe und Bevölkerungsschutz/Unterstützung spezialisierten Zivilschutz, ist der Volksauftrag gewährleistet. Ob dies überhaupt anzustreben ist, steht natürlich wiederum auf einem anderen Blatt – erst recht, wenn man in die Erwägungen miteinbezieht, dass der Staat als verbindendes Regulativ schon längst versagt hat

Schafft man aber die Wehrpflicht ab, wird es früher oder später auf Privatisierung der Schweizer Armee hinauslaufen, und das will mit absoluter Garantie niemand (ausser einigen grössenwahnsinnigen Herrschafts- & Machtpsychos vielleicht).

Andernorts hat man ja schon Erfahrungen mit den Entwicklungen nach der Abschaffung, so z.B. in Deutschland, wie der Historiker Michael Wolffsohn – im Interview bei Karl Gaulhofer von ‚Die Presse‚ aus Wien – zu berichten weiss:

[…]
Die gesellschaftliche Entwicklung geht hin zur Berufsarmee.
[…]
Freiwillig gehen die Menschen nicht zum Militär, es sei denn, sie kommen dadurch zu Macht, Ansehen oder Geld.
[…]
Es gehen die zum Militär, die keine andere Wahl haben. Sie kommen meist aus wirtschaftlich schwachen Regionen,…
[…]
Es ist ein Gerechtigkeitsproblem, wenn die Ärmsten zum Militär müssen.
[…]
Es ist kein Zufall, dass in einer Berufsarmee wie der amerikanischen Abu Ghraib passieren konnte.
[…]
…wenn zu wenige zum Heer wollen, brauchen wir wieder Söldner – ein historischer Rückfall.
[…]
Die Wehrpflicht wurde abgeschafft, weil die demokratisch-bürgerlichen Schichten sich ihr entzogen haben – und die bekommen jetzt die Rechnung präsentiert.
[…]

Quelle: http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1321691/Historiker_Zum-Militaer-geht-wer-keine-andere-Wahl-hat

Obwohl Michael W. bei einigen Punkten überaus gewagte Aussagen macht, und zuweilen auch äusserst fragwürdige Schlüsse zieht, hat er in den Kernpunkten zu Sinn und Unsinn der Wehrpflichtabschaffung zweifelsohne recht.

Auch das Kommunalnet des österreichischen Bundesminsteriums für Finanzen bestätigt:

[…]
Mit 1. Juli 2011 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Wehrpflicht per Gesetz ausgesetzt und somit der letzte Schritt in Richtung Berufsheer gesetzt.
[…]
Mit dem Wegfall der Wehrpflicht, fällt auch der Zivildienst.
[…]
Zivildienst konnte jedoch auch in Krankenhäusern, Senioren- und Behinderteneinrichtungen, im Krankentransport, im Rettungsdienst, in Kindertagesstätten, bei integrativen Einrichtungen und in den Bereichen, Umweltschutz, Naturschutz, Landschaftspflege und Denkmalschutz geleistet werden.
[…]
So ergab ein zweijähriges umfangreiches Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Ende 2010 abgeschlossen war und bei der 6.000 Zivildienstleistende befragt wurden, dass bei 65 Prozent eine „starke Verbesserung der personalen Kompetenzen“ festgestellt wurde, 60 Prozent konnten ihre sozialen Kompetenzen, sowie ihre Aktivitäts- und Handlungskompetenzen erweitern und 54 Prozent entwickelten Fach- und Methodenkompetenzen.
[…]
Einmal an soziales Engagement herangeführt, sehen junge Männer mit fortschreitender Dienstdauer zunehmend seine positiven Auswirkungen. Dass sie sich ohne diese positiven Erfahrungen von vornherein auch freiwillig verpflichtet hätten, stellen dementsprechend viele in Frage.
[…]
Weniger Freiwillige als erwartet
[…]
Obwohl der Bundesfreiwilligendienst bis dato 28.000 Freiwillige anzieht, können jedoch aufgrund der Erweiterung der Einsatzbereiche und immer noch großen Differenz gegenüber der früheren Zahl von 90.000 Zivildienern, nicht all jene Aufgaben übernommen werden, die zuvor von den Zivildienern geleistet wurden.
[…]

Quelle: https://www.kommunalnet.at/news/artikel/select_category/26546/article/auswirkungen-der-wehrpflichtabschaffung-in-deutschland.html

Aus all diesen Gründen empfielt auch die Dudeweblog-Redaktion ein NEIN zur Vorlage!

Eine offene und hitzige Debatte zum Gesamtthemenkomplex im hiesigen Kommentarstrang ist ausdrücklich erwünscht! Ich halte mich (zumindest vorerst) zurück und überlasse Leuchtherz und der Leserschaft den Kommentarstrang.


Unabhängig von der Brisanz der Wehrpflichtinitiative, möchte ich abschliessend dennoch erneut explizit auf die Dringlichkeit der Wichtigsten aller Bundesvorlagen hinweisen, bei der unbedingt ein Volks-NEIN erreicht werden muss:
EPG – Geplanter Impfzwang in der Schweiz! Volksabstimmungsvorlage vom 22.09.2013


Nachtrag vom 17.09.2013, 04:00

Der zitierte Wortlaut der vorliegenden Verfassungsänderung findet sich – neben den Parolen mit Begründungen zu den weiteren Vorlagen – im neusten Sammel-Artikel zu den kommenden Abstimmungen.

Eidgenössische Volksabstimmung vom 22. September 2013 – Abstimmungsparolen

30 Kommentare

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30 Antworten zu “Tiefgehende Hintergrundbeleuchtung zur Wehrpflichtabschaffungsinitiative – Volksabstimmung vom 22.09.2013

  1. @All

    Herzlichen Dank für eure erweiternden Gedanken!

    @Tja

    Artikel 58 bleibt gleich, das ist korrekt. Ausgeschlossen ist eine Berufsarmee jedoch überhaupt nicht – ganz im Gegenteil! Denn leider übersiehst Du etwas entscheidendes auf der Meta-Ebene, und zwar, dass Art. 59 (also der Initiativtext) früher oder später Art. 58,1 unterwandert. Denn wird Art. 59 gültig, wird Art. 58,1 früher oder später zur Farce, zumal ein Milizsystem heutzutage, angesichts der Faktenlage, schlicht illusorisch ist, weshalb dies früher oder später zwangsläufig zu einer Berufsarmee führen muss (siehe oben im Artikel), ausser die Zombies und Lemminge würden aufhören weiter ums goldene Kalb zu tanzen und stattdessen mal wirklich ernsthaft grossflächig erwachen, womit dann weltweit überhaupt keine Armeen mehr nötig wären, damit Art. 58 überflüssig würde, und somit der illusorische Traum der Dudeweblog-Redaktion Wirklichkeit wird.

    Ps. Aufgrund ungültiger Epostadress-Angabe musste ich Dich leider manuell aus dem Spamordner entfernen.
    Pps. Bei weiteren Zitat-Kommentaren (es handelte sich hierbei um die BV – http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19995395/index.html#a58) erbitte ich von Dir übrigens Quellenangaben, so Du weitere Freischaltungen Deiner Kommentare hier wünschst. 😉

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  2. Heinz Heidtmann

    Sorry liebe Schweizerfreunde,
    was, ist das aber für eine Armee die ihr habt?
    Was glaubt ihr, was diese Armee im Ernstfall ausrichten könnte. Im Grunde so gut wie nichts.
    Was hätte die Schweizer Armee einer hightech Armee entgegenzusetzen. In der heutigen Zeit, gleich null.
    Aber vielleicht ist es ja nur so eine Art Beruhigung für das Volk das man mit dieser kleinen Volks-Armee erreichen will.
    Ob man sich damit aber einen Gefallen tut, bezweifle ich. Jedenfall ernst wird dies wohl keiner nehmen.
    Aber lassen wir mal Armee, Armee sein.

    Die Schweiz war bisher in beiden Weltkriegen neutral. Das gibt zwar nicht unbedingt für die Zukunft 100 prozentige Sicherheit, das niemand der Schweiz ans Fell will, aber glaubt mir, soviele Versicherungen, Versicherer diesbezüglich wie die Schweiz, hat kein zweites Land.
    Selbst so ein Despot wie Hitler, den nichts aufhalten konnte, lies die Finger von der Schweiz.
    Warum, dazu braucht man keine besondere Inteligenz um das zu begreifen.
    Die Schweiz war es immer und wird es wohl auch noch eine Weile bleiben, dass Land, wo die meisten Staaten dieser Welt ihr Geld bunkern. Wie gesagt, soviele internationale Wachhunde wie die Schweiz hat, kann kein anderes Land vorzeigen. Sie ist eine Insel im Meer der weltweiten Finanzwelt.
    Oder sehe ich das falsch?

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  3. @Heinz Heidtmann
    Die Schweiz hat eine 150’000 (mit Reservisten 180’000) Verteidigungsarmee die zum Schutz der Bevölkerung innerhalb ihrer Landes eingesetzt wird. Dazu gehört nicht nur dir Verteidigung im Kriegsfall sondern auch die Unterstützung der Zivilbehörden in Krisensituationen wie zB Hochwasser oder Erdbeben. Durch die Wehrpflicht werden aus allen Bevölkerungsschichten „Spezialisten“ rekrutiert, seien es nun Ärzte, Baggerfahrer oder Komunikationsspezialisten. Durch das Milizsystem sind jedoch nie alle Soldaten im Einsatz sondern das Volk geht seiner normalen Arbeit nach und kann im Bedarfsfall aufgeboten werden einzurücken um der eigenen Bevölkerung mit dem ganzen Spektrum das die Armee bietet beizustehen. Die Schweizer Are ist der Garant für die Sicherheit der Schweiz auch aussergewöhnlichen Ereignissen noch funktionieren zu können.
    Zum Vergleich, die BRD hat in der Bundeswehr 180’000 aktive Soldaten. Deutschland ist aber 9mal grösser was die Fläche betrifft und hat 10mal mehr Einwohner. Und Deutschland verteidigt sich am Hindukusch gegen Hirten. Nun gebe ich die Frage gern zurück. Was hat den Deutschland für eine Bundeswehr?

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  4. alfhasolis

    Dieser Ueli? Maurer vom Video (=Beschaffung Grippen) hat echt die Arschkarte gezogen.

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  5. Noch zu dem Art. 58

    Die Änderung des Art. 59 der Wehrpflicht in einen freiwilligen Dienst zielt genau darauf ab das Art. 58 neu zu überdenken sei.
    Wenn man sich nun die drei Punkte des Art. 58 anschaut gibt es eigentlich nur einen Punkt den man als Folge der Änderung des Art. 59 überdenken kann und das ist Punkt 1 das Milizsystem. Die Schweiz wird werder Punkt 2 ändern was die Aufgabe der Armee sei noch Punkt 3 das die Armee Sache des Bundes sei. Um Punkt 2, also den Auftrag an die Armee, erfüllen zu können wird dann nur noch die Änderung des Punkt 1 übrig bleiben.

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  6. Heinz Heidtmann

    @leuchtherz
    Grüß Dich,
    und vielen Dank für Deine Aufklärung in bezug auf die Schweizer Armee.
    Es kam von mir vielleicht etwas negativ herüber, als ich diese Aussage über die Schweizer Armee machte, so war es aber nicht von mir beabsichtigt.
    Ich finde es sogar gut, wie das in der Schweiz gehandhabt wird.
    Wir sind allerdings in Deutschland noch ein ganzes Stück davon entfernt.

    Ein weiterer Unterschied gibt es auch noch, wir sind unter anderem auch von der Nato abhängig! Zu abhängig wie ich finde.

    Was Deutschland in Afghanistan zu suchen hat, begreifen mittlerweile die meisten Bürger hier nicht mehr!

    Nochmal zu Deinen Zahlen, das hört sich so natürlich positiver für die Schweiz an, zumindest im ersten Moment bei diesem Zahlenvergleich.
    Vergesse aber nicht, dass in punkto Ernstfall, also bei einem Angriffskrieg, die Deutschen die bessere ausgerüstete Armee hätten.

    Aber was zählt das schon, gegen einen Übermächtigen Gegner hätten auch die Deutschen keine Chance. Es sei denn, die Nato käme ihnen zu Hilfe. Oder der große Bruder aus den USA.

    OK … eine Armee für sinnvolle Zwecke einzusetzen hört sich ja noch gut an, aber sie nach Afghanistan zu schicken, wie bei den Deutschen der Fall, ist genau das, warum ich gegen Armeen bin. Das geht Richtung Angriffskrieg.
    Was hat das aber alles bisher gebracht! Irak, Afghanistan usw. Auch Syrien wird in einem Blutbad untergehen.
    Wieviel Menschen sind allein in den beiden Irak-Kriegen vor die Hunde gegangen, und das ist immer noch nicht abgeschlossen. Was hat sich also groß verbessert.
    Nichts!
    Aber … das ist nun mal leider eine endlose Geschichte, wenn es um Krieg geht. Gewinner gibt es da wohl kaum. Außer wie immer, die an jedem Krieg richtig Geld verdienen. Und das, sind immer die gleichen.
    Die Masse der Menschen wird einfach nicht schlauer!

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  7. @Heinz Heidtmann
    Das ist einfach mal eine Behauptung von Dir das Deutschland „besser“ Ausgerüstet sei.
    Ich glaube kaum das Dir die Ressourcen der Schweizer Armee bekannt sein dürfte.
    Ausserdem besitzt Deutschland eine ganz andere topographische Lage was die Verteidigungsstrategie und das Material sowie auch die Truppengattunggestalltung wesentlich beeinflusst.
    Ein Bündnis zu haben hat Vor und Nachteile, sah man ja im 2.Wk

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  8. Heinz Heidtmann

    Natürlich weiß ich nicht genau, über was die Schweiz an Waffen für den Ernstfall verfügt. Aber ich glaube trotzdem, dass wir in der Masse der Waffen, aber auch im hightech bei manchen Waffen, besser ausgerüstet sind.
    Das geht bei unseren Panzern los. Sind mit die besten auf der Welt. Abwehrraketen, Flugzeugen, usw. Die Marine mit ihren ganzen „Schiffen“ will ich hier noch nicht mal nennen. Weil es da keinen Vergleich zwischen Schweiz und Deutschland geben kann bzw. zulässt.

    Aber, sollen wir uns deshalb streiten, wer eventuell besser ausgerüstet ist, die besseren Waffen hat! Ich finde nein. Spielt für mich keine Rolle.
    Außerdem, steht diesbezüglich mein Standpunkt immer noch fest, und wird sich auch nie ändern, auf Waffen und Krieg, kann ich gut verzichten. Bin absolut dagegen. Denn wer nach dem Schwerte greift …

    Deswegen ist es mir im Grunde auch egal wer die besseren Waffen hat.
    Ich habe heute Nacht einen langen Bericht in N24 über Krieg gesehen. Irak 1 u. 2 und Afghanistan. Quer Beet. Hintergründe, und den ganzen Lügen die den Menschen aufgetischt wurden um diese Kriege zu rechtfertigen und beginnen zu können.
    Auch über die Greul der – sogenannten Gut – Mensch Staaten.
    Es war zum kotzen … sorry! Mehr kann ich und will ich auch nicht mehr dazu sagen. Da kommt es einem nur noch pausenlos hoch, zu was der Menschen alles fähig sind.
    Also, aus der Vergangenheit, wie immer, nichts gelernt … = Null.

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  9. Leuchtherz

    @Heinz Heidtmann
    ähm Du bringst die Dinge ins Spiel als wären sie relevant. für was? um danach zu sagen sie seihen nicht relevant?

    Zum Thema Stärke doch noch etwa von Sunzi »Die Kunst des Krieges«
    „Wenn du nicht stark bist – sei klug.“
    „Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit.“

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  10. Ratzfatz

    @ heinz
    Genau die selben Panzer besitzt die Schweiz auch! Leo, Marder usw.

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  11. Heinz Heidtmann

    @Ratzfatz
    OK, ich danke Dir für diese Information.
    War wohl eine Bildungslücke von mir. Ich wusste nur von früher … smile, dass fast jeder Schweizer!!! für den Notfall ein Gewehr im Schrank hatte.
    Heute wohl einen Panzer im Garten …, smile, das ist natürlich jetzt Spaß.

    Aber Du weißt ja, wenn Du meine Beiträge gelesen hast, wie ich über Waffen und Krieg denke.
    Allein der Satz … ist ja nur für den Notfall, hinterlässt schon einen bitteren Nachgeschmack.
    Im Grunde müsste oder dürfte dann jeder Bürger zu Hause eine Waffe haben, für den sogenannten Notfall.
    Denn wir leben in unsicheren Zeiten, wo alle 2 Minuten ein Einbruch stattfindet.
    Raub, schwere Körperverletzung, sogar Mord ist ja mittlerweile ebenfalls keine Seltenheit mehr.

    Aber stell Dir vor, es hätte jede eine Waffe zu Hause, würde das die Welt sicherer machen, ich bezweifle es. Zuviele Idioten gibt es leider, denen man noch kein spitzes Bleistift anvertrauen kann. Also, das ganze Waffendilemma ist und bleibt vorerst ein zweischneidiges Schwert.

    Es gibt leider immer wieder Einzelne, Gruppen, oder ganze Nationen, denen jede Art von Waffen entzogen gehört. Im Prinzip aber eigentlich jedem.
    Wie ich aber an anderer Stelle schon sagte, es sind nicht die Waffen die böse sind, sondern die Menschen die sie benutzen.
    Aber … eine 100% Lösung habe auch ich zur Zeit nicht parat.

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  12. @Heinz

    http://www.swissinfo.ch/ger/archiv/Armee-Munition_aus_Schraenken_zuhause_verbannen.html?cid=5837230

    Ein Sturmgewehr mit leerem Magazin taugt jedoch nicht viel mehr als ein Nudelholz. Und das Bajonett funktioniert auch ohne Gewehr drunter… *lol* 😉

    sogar Mord ist ja mittlerweile ebenfalls keine Seltenheit mehr.

    Im Gegenteil. Allein die ~20 Mio. jährlichen Hungermorde sind Beleg zuviel!

    Über die Müssigkeit von Ärger über Banalitäten


    Von den Räubereien gar nicht erst zu sprechen…

    Im Dienst der Wirtschaftsmafia – Ein Geheimagent packt aus

    Wie ich aber an anderer Stelle schon sagte, es sind nicht die Waffen die böse sind, sondern die Menschen die sie benutzen.

    Seh ich auch so. Japanische Köche können mit extrem scharfen Messern lebensgefährliche Kugelfische zubereiten, und die würden wohl kaum auf die Idee kommen, einen damit aufzuschlitzen – naja, ausser vielleicht man ist ihm falschen Restaurant und schüttet dem netten Koch, der grad einen schlechten Tag hat, ein Kilo Natriumchlorid auf’s servierbereite Zaubermahl… 😉

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  13. @HeinzHeidtmann
    „Beweise und Gründe genug, nie mehr eine Waffe in die Hand zu nehmen. So war es auch später nach dem Krieg laut neuer Verfassung eigentlich vorgesehen.“

    Was man in Deutschland überhaupt tun kann in freier Selbstbestimmung? So gut wie gar nichts. Auch die Ablösung des Grundgesetzes in freier Selbstbestimmung nach der Wiedervereinigung und eine neue Verfassung ist noch nicht erlaubt. Die amerikanischen Präsidenten haben sich immer den Zugriff auf die deutsche Politik in wesentlichen Fragen vorbehalten.

    http://kopfstaendler.blog.de/2013/09/25/andreas-v-buelow-spricht-drogenmafia-cia-false-flag-16451514/#c19485531

    In dem Artikel ist insbesondere der ZEIT-Beitrag über Willy Brandt und die Erinnerungen von Egon Bahr interessant.

    Auch Schäuble bestätigt, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieg nie mehr souverän war.

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