Schockierender Erlebnisbericht aus Indien

Nachfolgend der schon länger angekündigte Gastbeitrag von jacksback über das traurige Schicksal indischer Bauern und das Elend der indischen Kinder. Von mir lektoriert und – am Schluss des Artikels – mit essentiellen, weiterführenden Hintergrundinformationen zum Themenkomplex garniert. Danke Jack!


TEIL I

Was ich weiss, ist, was Menschen mit Macht und Geld, anderen die das nicht haben, zugestehen. Und da sind sie so gut wie alle gleich.

Ich seh das gerade hier in Indien in meinem Umkreis, wie so etwas entsteht. Da haben sich Menschen (Menschen mit Geld, Netzwerk und Freunden in der Regierung) unter der Führung eines noch grösseren Menschen (in den Fällen die ich kenne, stehen sehr reiche Amis und indische Milliadäre dahinter) zusammen getan, und beschlossen, eine Firma zu eröffnen. Dann schaut man, wo das Land am billigsten ist, und wo es von der Regierung noch subventioniert wird. So nach dem Motto: „Wenn Du nicht in Mumbai baust, sondern dort, dann sollst Du auch Geld verdienen.“ Dann fangen die da irgendwo an.

In den Fällen, die ich kenne, hat man sich dort angesiedelt, wo die Ärmsten leben. Dort gibt es hauptsächlich Farmer und Leute, die so ganz winzig kleine Blechbuden haben, in denen sie tagsüber stehen, und irgendetwas anbieten (Essen, Bonbons, Getränke, Schuhe reparieren, etc.). Das geht ne ganze Weile so, und keiner kümmert sich um den anderen. Dann, eines Tages, kommt die Staatsgewalt und sagt denen, dass sie dort nicht mehr stehen dürften. Zuerst zeigt man Milde, lässt sie abhauen, und ignoriert dabei, dass die zwei Stunden später wieder da sind.

Wo sollten die auch hin, denn dort ist ja ihr Leben…

Dann kommt die Polizei wieder und wieder, und irgendwann reisst dieser dann die Hutschnur und es kommen so kleine Kranwagen und zerdeppern die Buden.

Die Menschen vertreibt man mit Stockhieben.

Da die Menschen dort nicht wissen wohin, bzw. keine andere Arbeit haben, findet man sie dann bald als ungelernte Fachkräfte in einem invasiven Konzern, wo sie für einen Hungerlohn zwölf Stunden täglich arbeiten. Die Intelligenten unter denen werden später Maschinen bedienen und vermessen. Das bringen diese lieben Menschen denen bei.

Ich hab hier gerade zwei solche Menschen, die für uns Maschinenteile umändern. Die machen die ganze Arbeit und Kopfarbeit für ein Entgelt, was – da ich den Tagespreis für die Bearbeitung insgesamt kenne – ein so ungeheuerlicher Betrug an diesen Menschen ist, dass mir die Luft wegbleibt, wenn ich daran nur denke. Alle anderen hohen Herren hier, von denen viele gar nichts tun, ausser Verantwortung weiter zu delegieren, verstehen rein gar nichts, ausser wie man Kosten aufrechnet, Aufträge reinholt und andere am Boden hält.

Oder: Gerade hat man in Indien für 400 Millionen US-Dollar einen neuen Formel 1 Parcour gebaut. Das geht da so billig, weil man das Land den Farmern dort weggenommen hat, ohne bisher einen Ausgleich dafür zu zahlen, und weil man die Arbeiter noch so schön ausbeuten kann. So kommt es nun, dass viele Familien, die dachten, es geschafft zu haben, schnell wieder in den selbstgebauten Notunterkünften landen.

Das Ganze ist ein unglaublicher Skandal, aber es passiert nichts!

Eine der Familien, die einen Traktor hatte, und gerade um ihr Leben kämpft, hatte ein wenig Glück, denn der Sohn der Familie hat einen Job bekommen. Er darf jetzt mit dem Familientraktor für einen anderen Bauern fahren, der sein Land (noch?) nicht verloren hat. Davon lebt nun die ganze Familie.

Irgendwann werden es alle merken, dass sie nur die Marionetten derer sind, für die sie nichts anderes als auszuschlachtende Bioroboter sind. Dass das jetzt natürlich durch die Ego-Natur des Menschen, gepaart mit Kapitalismus entsteht, ist mir klar. Mir ist aber auch klar, dass da einige ganz weit oben diejenigen steuern, die meinen, dass sie selber steuern, weil es ja unter ihnen noch genug zu steuern gibt.

Geschrieben am 21.05.2011 direkt vor Ort:
Industrial Area # 2, A B Road DEWAS 455 001, M.P., INDIA


TEIL II

Heute war wieder einer dieser Tage, an dem ich aus dem Fenster des Wagens geschaut habe, der mich immer wieder durchs Land fährt. Meistens bin ich, wie wohl viele andere Menschen auch, in irgend etwas vertieft, sei es, dass ich während der Fahrt im Internet surfe, die Tagezeitung lese, oder so in Gedanken versunken bin, dass ich meine Umwelt kaum wahr nehme. Oft war es sogar schon so, das ich dadurch den kompletten Weg gar nicht mitbekommen habe, und manchmal waren es Wochen, bis ich mich mal auf die ganze Strecke so konzentriert habe, sodass ich den Weg alleine hätte zurück fahren können. Wohl hatte ich die selbstgebastelten Hütten neben den Strassen schon gesehen, doch war mir deren gewaltige Menge bisher nicht bewusst geworden.

Überall, nicht nur am nahen Strassenrand, sondern auch dahinter liegend in den Feldern, sah ich diese in die Erde gesteckten Äste, die mit schmutzigen Plastikplanen überspannt waren. Darunter war staubige Erde, manchmal eine Decke darüber, manchmal nicht. Kleine schmutzige Kinder, die gerade so eben laufen konnten, mit schmutzigen Hemdchen, verklebten Haaren und entblösstem Unterleib, rannten überall unbeaufsichtigt herum. Einige hockten gerade und verrichteten ihre Notdurft, andere stolperten so nahe an, oder bereits auf der Strasse durch den Dreck, und hielten irgendwelche Plastikteile in der Hand, die sie aus dem überall herumliegenden Müll aufgesammelt hatten, sodass mir angst und bange wurde um sie.

Müll ist allgegenwärtig in diesem Land, welches so schön sein könnte, wenn nicht fast jedes Landschaftsbild von dieser Verschmutzung betroffen wäre. Müll, überall Müll, und mittendrin die Notbehausungen der Ärmsten, diese kleinen schmutzigen Kinder, die doch nichts dafür können in diesem Elend geboren worden zu sein, dazwischen noch wilde schwarze Schweine, die im Müll herumstocherten, und wie die Kinder auf der Suche nach etwas brauchbarem waren.

Eines der Kinder, ein vielleicht 1 ½ Jahre altes Mädchen mit verfilzten Haaren und von Dreck überzogenem Körper, starrte in Richtung des Wagens und hielt uns mit ausgestrecktem Arm einen gebrauchten Plastikbecher entgegen, den sie im Müll gefunden hatte, und uns wohl als Tauschobjekt anbieten wollte.

Vorbei daran mit 60 km/h, weiter in Richtung Arbeit, fuhren wir unter einer Eisenbahnunterführung durch. Dort – im fahlen Licht und grauen Staub – saßen die, welche sich diesen Ort als Unterkunft gewählt hatten. An einer der Säulen in der Mitte saß ein Mann, der ständig in schnellem Rhythmus mit dem Oberkörper vor und zurück wippte. Er war nackt, bis auf einen dreckigen Stofffetzen, den er zwischen seinen Beinen durchgezogen, und mit einer Schnur, die er wie einen Gürtel um seine Hüfte trug, verknotet hatte.

Als ich den unsagbaren Schmerz in seinem Gesicht sah, bekam ich den Impuls ihm zu helfen, aber der Fahrer hielt nicht an, da es verboten wäre dort anzuhalten, sagte er.

Weiter Richtung Arbeit, vorbei an diesen Menschen, verfiel ich in Nachdenklichkeit und fragte mich, was Menschen wert sind, wenn sie keine Ausbildung haben und sich selbst überlassen sind. Das ist eine alte Frage, die leicht zu beantworten ist, und bevor jetzt jemand an Entwicklungsland und Infrastruktur und Marktwirtschaft denkt, frage ich ihn:

Warum?

Warum lassen wir so etwas zu?

Warum verdammt nochmal lassen wir dieses Elend einfach zu?

Warum lassen wir uns in Systeme pressen, die so etwas zulassen?

Warum schenken wir denen immer wieder Glauben, die uns sagen, dass es nicht anders geht, während sie immer mehr Reichtümer anhäufen und Delikatessen von goldenen Tellern essen?

Bald ist Regenzeit, dann werden die Zelte weggeschwemmt. Wenn der Regen aufhört kommen sie wieder. Wo sie bis dahin bleiben, weiss ich nicht…

Geschrieben am 14.05.2011 nach einer Fahrt durch Orissa.


ARTE Doku: ‚Brosamen für indische Bauern‘

Eine sehr eindrucksvolle Dokumentation (2009) aus Indien über den Gerechtigkeits- & Freiheitsaktivisten Palagummi Sainath. Auf dem indischen Subkontinent vollzieht sich – weitestgehend Abseits der Öffentlichkeit – eine regelrechte Tragödie.

Seit 1995 haben sich schätzungsweise 250’000 Bauern das Leben genommen. Oft geschieht dies durch das Trinken von Monsanto-Pestiziden.

Kaum eine Zeitung – national oder international – hat darüber berichtet, doch Dank der Hartnäckigkeit des indischen Journalisten Palagummi Sainath, können auch die verantwortlichen Politiker ihre Augen nicht mehr vor der zunehmenden Verarmung indischer Bauern verschliessen.

Leider lässt sich diese Doku der indischen Filmemacherin Deepa Bhatia nicht online finden. Sie ist aber sehr sehenswert. Man sollte vorallem auch auf die Stimme von Palagummi Sainath – ein Held wie er im Buche steht! – achten. Ich bewundere diesen Mann!


Weiterführende Informationen zum Themenkomplex


Ps. Für Jack’s Artikel gilt freies Übernahmerecht gemäss den hier angemerkten Konditionen.

28 Kommentare

Eingeordnet unter Bewusstsein, Bildung, Dreckskapitalismus, Freiheit, Gastbeiträge, Geopolitik, Jean Ziegler, Kriegstreiber, Menschen, Natur, Recht, Schuldgeld, Weisheit

28 Antworten zu “Schockierender Erlebnisbericht aus Indien

  1. Rainer Zufall

    @Dude and all
    es gibt viele Wahrheiten ……
    ich lebe heute in einem asiatischen Schwellenland, die Zustände sind dort nicht so extrem wie in Indien – aber vergleichbares lässt sich auch dort finden, aber nicht in dem Ausmass

    als ich noch arbeitete, arbeitete ich in der Schweiz, für vergleichbare Tätigkeit wurde in D mindest. 1/3 weniger bezahlt – im Gegenzug mussten in der Schweiz mindest. 300-500 Übestunden (bezahlt) geleistet werden, in einem Land wo die Jahresarbeitszeit schon mindest. 1800 Std. liegt – das kommt schon nahe ran an die Verhältnisse in Schwellenländern.

    Damals hatte ich im Grundlohn ca. 30 €/Std – heute arbeite ich für 10 € /Tag – das sind Tagelöhnertarife. Warum ? Auch hier schon in den Schwellenländern sind die Menschen nicht mehr bereit alle Arbeiten zu machen – wenn man keine Burmesen findet oder Studenten/Schüler bleibt die Arbeit liegen oder man macht sie selbst. Ohne diese kleine Einlassung, würde der deutsche Wohlstandsbürger, wenn er sehen würde wie wir leben, glauben das wäre schon das Paradies.

    Wer heute glaubt, wie das im Westen normal ist, man muss nur eine gute Ausbildung haben und der Rest läuft dann irgendwie – das war gültig im letzten Jahrtausend. In diesem Jahrtausend sind allein in Asien 3,5 Mrd. Menschen die alle vorwärts wollen – Sozialsysteme sind für sie hinderlich, sie verlassen sich nicht darauf, Geld heute zu zahlen und in 40 Jahren dafür eine versprochene Rente zu erhalten – ihr Aufwand muss im Hier und Jetzt Früchte tragen, hier vertraut niemand auf politische Lösungen.

    Die schulische Ausbildung ist mittlerweile besser als in D (nicht in der Fläche, aber wer zahlt ….) – ich sehe es an meinem 10 jährigen Sohn – er ist in einer Privatschule – dort wird 50% des Unterrichts in Englisch absolviert – natürlich mit Muttersprachlern – Kosten gut 150 € mtl. Wenn von den 3,5 Mrd. Asiaten nur 1% ein Studium abschliessen – sind das 35 Mill. Akademiker pro Jahr. Lass davon nur 1% Hochqualifizierte sein – dann lässt sich ungefähr vorstellen, was für eine Lawine auf den Westen zurollt – und wo die Spitzenforschung der Zukunft stattfindet.

    Im Westen rechnet sich der Berufsanfänger als erstes aus – wie hoch denn seine Rente einmal sein wird …… von den geburtenstarken Jahrgängen die demnächst alle ins Rentenalter kommen gar nicht zu sprechen.

    Für alle Gutmenschen im Westen – ich würde mir keine so grossen Sorgen machen um Zustände in Indien, China oder anderen Schwellenländern – ich würde mir Sorgen machen, wie geht es weiter im Land wo Milch und Honig fliesst …… Ein Hartz 4 Empfänger z.B erhält mehr Leistungen, als das Einstiegsgehalt eines Akademikers hier, nur mal um die Relationen herzustellen, was das wirklich bedeutet überlasse ich eurer Phantasie.

    Wer sich als Demokrat so von seiner Politikergarde verschaukeln lässt, ohne den Finger aus dem Ar..h zu ziehen, wie das gerade in den USA/EU beobachtbar ist – und merkbefreit die Veränderungen die gerade stattfinden kommentiert ….. der hat Probleme die er nicht sehen will.

    Wer es noch nicht mitgekriegt hat – weder Inder, Chinesen noch sonst wer, will das westliche Demokratiesystem übernehmen – sie haben genug Problem mit ihren eigenen Politikerkasten – ein Zentralkomitee wie das Brüssler Konstrukt oder die Muttidemokratie würde die Lage nicht verbessern.

    Nichts für ungut – die Ferienzeit in D kommt langsam, es wird Zeit sich auf das Wesentliche zu konzentrien – wo geht es hin in diesem Jahr – natürlich 3-5 Sterne Hotel mit -Allinlusiv- ?????

    Gegen Jahresende dann die Wahl – jeder Stimmbürger wird aufgerufen seine Meinung zu sagen – um sich die kommenden 4 Jahre mit dem Wetter und der Klimaveränderung zu beschäftigen.

    So wünscht sich der aufgeklärte Demokrat – Die schöne neue Welt – und so bekommt er sie.
    Gruss

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  2. @Rainer Zufall

    Die meisten Staaten haben heutzutage als Regulativ versagt – und das nicht zufälligerweise.

    Der Tsunami und die pluralistische Ignoranz

    Ps. In der Schweiz wird idR. bei 100% eher über 1800 Stunden/Jahr gearbeitet. 42 Std./Woche 4-6 Wochen Ferien.

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  3. Schöner Bericht. Zeigt auch sehr gut, wie man Leute in ein Abhängikeitsverhältnis bringt. Landraub mit dem Knüppel, Zerstörung der Autarkie damit die Menschen in den Fabriken arbeiten müssen.

    Das ist Kapitalismus. Leider will ihn der Mensch nicht aufgeben. Er möchte nur nicht von den negativen Auwirkungen unserer marktwirtschaftlichen Ordnung betroffen sein. In entwickelten Volkswirtschaften gibt es Wohgeld, Arbeitslosengeld. Kurzum: es gibt ein bisschen Menschlichtkeit für die Verlier. Aber das geht nur, solange Gewinne erwirtschaftet werden. Wenn die Gewinne einbrechen, dann kann man nicht mehr menschlich sein!

    Wirtschaft war ist und wird niemals sozial sein. Wirtschaft ist eine binäre Veranstaltung: entweder bekomme ich den Auftrag oder der andere. Gewinner oder Verierer! Natürlich will keiner bei den Verlierern sein. Innerhalb des Systems gibt es keine Lösungen! Man kann nur vom Gewinn leben. Es gilt also das Prinzip: billiger einkaufen, zu einem höheren Preis verkaufen. Wer keine Wertschöpfungskette mehr hat, die ihm diesen Gewinn beschert, der hat verloren. Ganz einfach.

    Wenn ich mir die Milchwirtschaft anschaue, dann stelle ich fest: die Bauern verdienen fast nicht. Aber der Lebensmitteleinzelhandel verdient gut. Unter den 10 reichsten BRD-Bürgern sind mindestens 3 Lebensmitteleinzelhändler, u. a. ALDI und LIDL. Man muss also aufpassen, sonst landet man bei den Verlierern undser ach so tollen Marktwirtschaft.

    Die einzige Lösung ist: den Kapitalismus abschaffen. Und das bedeutet: alle Vorrechte, die sich aus Eigentumsrechten ableiten lassen, aufzugeben. Alle Patente, Lizenzen usw. aufgeben. Mieten, Zinserträge sind leistungslose Einkommen für denjennigen, der sie erzielt. Auch das darf es nicht mehr geben.. Nur so wird Eigentum sinnlos. Es darf kein Geld mehr bringen, andere für sich arbeiten zu lassen. Aber das wollen doch die meisten gar nicht. Sie wollen reich werden und reich wird man nur durch die Arbeit anderer.

    Das ist die Verlogenheit unserer Wertegesellschaft.

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  4. @Rü

    Man muss also aufpassen, sonst landet man bei den Verlierern undser ach so tollen Marktwirtschaft.

    Welche Marktwirtschaft? Dieses völlig pervertierte auf Zins(eszins) und viel Luftgeld (vgl. z.B. die 700 Bio Derivate Blase) basierende globale Irrsinnssystem ist schon längst keine Marktwirtschaft mehr, sondern eine Machtwirtschaft! Lösungen liegen jedoch bereit (nur sind sie den Menschen noch zu wenig bewusst):

    Von der Macht- zur Masswirtschaft

    Auf Anfang nächsten Jahres wird übrigens hier in der Schweiz die Volksinitiative für die Monetative (Vollgeld) bei der Bundeskanzlei eingereicht.

    Es darf kein Geld mehr bringen, andere für sich arbeiten zu lassen.

    Sicher ein diskussionswürdiger Punkt. Viel wichtiger ist jedoch, dass es keine Einnahmen mehr bringen kann, ‚Geld für sich arbeiten zu lassen‘. (Oder haben die Bits & Bytes auf Bankservern jemandem hier schon geputzt, abgewaschen, die Zeitung geholt? 😉 )

    Und was Deinen Schlusssatz angeht: Ja, das ist sie wahrlich – in globalem Ausmass. Eine Barbarei die sich Zivilisation schimpft! Verlogene und egozentrische Doppelmoral in Scheinheiligkeit. Die Früchte des leidigen, viel zu lange währenden Tanzes ums goldene Kalb

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  5. @All

    Da Jack – aktuell in China lebend – aufgrund der Zensurmassnahmen der Chinesischen Dreckswixxer-KPC leider keinen Zugriff auf diese Seite erhält, hab ich ihm den bisherigen Kommentarverlauf über andere Wege zukommen lassen.

    Im folgenden seine Antwort:


    jacksback gestern um 03:07melden
    Gruß aus Nanning!
    Leider komme ich im Moment nicht durch die „chinesische Mauer“, denn mein VPN Zugang funktioniert nicht mehr.
    Deshalb auf dem Umweg über Dude:
    Ich glaube dieser Beitrag:

    „Das Problem ist nicht der Kapitalismus, im Sinne des transparenten, juristisch gleichwärtigen, gerechten Handel/Tauschen. Nein, die Schweinerei ist, das bereits sehr Reiche!!! auf habgierige, rechtsbrüchige und verbrecherische Weise, die anderen nicht am Wohlstand Teilhaben lassen, wie es Ihnen zusteht, sondern diese bestehlen und direkt, wissentlich quälen und sogar teilweise umbringen (durch Hunger und Krankheit). Habgier !!! Umverteilung von unten nach oben durch Rechtsbruch und Polizeiapparat. Das ist Planwirtschaft. Geplant durch die Oberen 10.000end. Wie immer!“

    …trifft es aus meiner Sicht am ehesten was ich beobachtet zu meinen habe.

    Ich war auf einigen Baustellen, die abseits der größeren Städte gelegen waren. Das Management dort hatte immer ein Containerdorf mit allem was man so braucht (AC, Bedienung, Köche, kleine Kantine und/oder Cafeteria, gute Autos mit Fahrer, Putzfrauen, saubere Büros mit allem was man so braucht – bis hin zum Beamer), Arbeitskleidung, Regenkleidung, Funkgeräte, Spesenkonto, ärztliche Versorgung vor Ort, Medikamente frei, Arbeitszeit flexibel).

    Für die über tausend Arbeiter auf der Baustelle gab es nicht einmal sanitäre Anlagen.

    Ich glaube das sagt so einiges.

    Es gab noch so ein paar andere Merkwürdigkeiten, z.B. dass das Management immer Bescheid wusste wann es einen Streik gab. Bei Streiks wurden morgens alle Strassen die zum Werk führten gesperrt und erst abends wieder frei gegeben.
    Deshalb mussten wir dann immer schon um 5 Uhr morgens zur Baustelle…
    Ich bin persönlich davon überzeugt das diese Streiks auch von den Vertretern der Firmen organisiert werden, um wirklichen Unruhen entgegen zu wirken, – denn diese Leute die da gestreikt haben, inklusive ihrer (Schein-) Anführer, waren einfach nicht die Typen so etwas zu organisieren.

    Ein andere Merkwürdigkeit war, dass in den kleinen Dörfern dort (aus denen man sich auch die Arbeiter geholt hat), es überall kleine Tempel und Statuen gab, die mir für die dort herrschende Armut einfach zu teuer erschienen. Warum nicht statt dessen lieber einen kleineren Tempel, kleinere Statuen und dafür noch einen Abfallcontainer (oder einfach fließend Waseer und/oder Strom), der 1x die Woche abgeholt wird ???– fragte ich mich oft!

    Eines Tages hat mich dann einer der Manager darüber aufgeklärt, dass diese Dinge von den Firmen bezahlt wurden.
    Mir kams eher so vor, dass Religion dort wie Opium unters Volk gemischt wird – und zwar von Vertretern der kapitalistischen Elite – die dort wie die großen Wohltäter auftreten.

    Aber wer weiß? Vielleicht irre ich mich ja – und diese Kapitalistenvertreter meinen es wirklich gut mit den Menschen dort (wie gesagt – es kam mir nicht so vor).
    LG

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  6. Rainer Zufall

    Warum?
    Warum lassen wir so etwas zu?
    Warum verdammt nochmal lassen wir dieses Elend einfach zu?
    Warum lassen wir uns in Systeme pressen, die so etwas zulassen?

    eine gute Bestandsaufnahme – so ist die Wirklichkeit.
    Das -wir- dabei gut erkannt …. aber das -wir- müssen wir uns genauer anschauen.

    Wir – d.h z.B der Autor vor Ort gehört zu den 2-5% der reichsten Menschen auf diesem Planeten von ca. 7 Mrd. Zweibeinern. Er gehört nicht zu den Superreichen <1% aber für die Menschen, deren Leben er beschrieben hat – dürfte das kein Unterschied darstellen.

    Es dürfte auch klar sein, dass der Lebensstandart der 5-10% der Reichsten, nicht übertragbar ist auf die restlichen 90% – die begrenzten Ressourcen dieser Welt geben das nicht her.

    Man könnte ja teilen – ja, im Westen ist man gerade dabei, den Standart herunterzuschrauben d.h. das was wir als Sozialsystem kennen muss mit Ländern konkurrieren wie Indien, die das nicht haben – also wird es auch dort abgeschafft – die Unterschiede werden kleiner. Das geht doch in Ordnung so – nehme ich an.

    Da ich in Asien lebe und mein Geld hier verdienen muss – kann ich euch sagen, niemand wird hier Hilfe ablehnen, aber zu glauben, dass wenn sie mehr Kraft und Power haben dann auch bereit sind zu teilen – darauf würde ich nicht zählen.

    Im Westen wird den Wählern das Teilen verordnet, vielen wird das nicht gefallen. Wenn man sieht wie z.B in D ein Hartz 4 Empfänger ohne Job immer noch mehr Geld erhält als in Indien ein Mensch mit abgeschlossenem Studium, dann ist klar wo der Überschuss abgebaut wird, denn die Wirtschaft ist globalisiert und die Gesellschaftssysteme werden gerade in diesen Prozess geschickt.

    Lösungen habe ich auch keine anzubieten – nur das eine – wenn man es schafft sich selbst von diesem materialisten Lebenskonzept zu lösen, je grösser wird der Handlungsspielraum – nicht mit so viel wie möglich zu leben (Millionär) sondern so wenig wie möglich zu brauchen – macht freier, denn mitgenommen hat am Ende noch niemand etwas.
    Gruss

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  7. Oh Dude…, die spinnen die Allentmystifizierer!

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  9. Die im Artikel vermerkte Zahl von 250’000 ist gemäss der aktuellen RT-Doku auf 290’000 Selbstmorde in Indien durch Trinken von Monsanto-Gift gestiegen.

    Ps. Ich hätte gedacht, dass die mittlerweile die 300’000 geknackt hat in dieser ach so schönen neuen Weltunordnung der Korpokratie… egal… spätestens nach Abschluss von TPP wird sie wohl ruckzuck die halbe-Million-Marke knacken…
    Pps. Sehr lohnenswerte Doku zum Thema GMO: https://www.youtube.com/results?filters=long&search_query=raising+resistance&lclk=long

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