Ausbeutung und Recht

Bei jeder Form von Ausbeutung und Unterdrückung wird mittels einer fadenscheinigen Logik eine Art Legitimation erschaffen, die auf irgendwelchen Unterschieden (Nation, Bildungsstand, Geschlecht, Rasse, Spezies) beruht, und die es einer Gruppe erlaubt, die andere Gruppe auszubeuten, sich also als Herrscher aufzuspielen.

Einige theoretische Beispiele für derartige „Legitimationen“, die bei genauerer Betrachtung eben keine sind:

  • «Die Ausländer sind halt nicht von hier und können unsere Sprache nicht gut, also müssen sie auch nicht abstimmen, ganz egal wie lang sie schon hier leben. Sollen doch froh sein dürfen sie hier leben.»
  • «Verkäufer haben nicht so eine gute Ausbildung und sind ergo selber schuld, wenn sie zu Zeiten arbeiten müssen, zu denen wir sicher niemals arbeiten würden. Hauptsache ist doch sie haben überhaupt einen Job.»
  • «Die Frauen sind schuld an der Erbsünde und sowieso ist ihre Aufgabe nicht die Politik sondern Kinder zu bekommen, warum also sollten sie abstimmen dürfen?»
  • «Die Schwarzen sind biologisch gesehen weniger wert, sie sind nicht besser als Tiere, also warum sollten sie frei entscheiden, was sie mit ihrem Leben anfangen? Wir tun ihnen ja sogar etwas Gutes, wenn wir ihnen Arbeit geben!»
  • «Die Kühe können nicht sprechen, also gehen wir mal davon aus, dass sie gar kein Bewusstsein haben, demzufolge können wir sie ja auch melken und essen, und immerhin geben wir ihnen ja Futter…»

Es ist der gleiche Mechanismsus der hier spielt. Unterdrückung beinhaltet immer eine Legitimation, die auf Unterschieden gründet, (was letztlich reine Gedankenkonstrukte sind, aus denen sich derartige Legitimationen zusammensetzen,) aufgrund derer dann irgendwelche „Rechte“ für die Unterdrückten gewährt werden, die zum einen problemlos übergangen werden (können), weil die Unterdrückten in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, und die andererseits die Ausbeutung sogar noch gesetzeskonform machen.

Um das zu ändern, braucht es zwei bewusste Erkenntnisse:

  • Herrscher, die das Bewusstsein entwickeln, dass sie keine Herrscher mehr sein wollen/sollen. Damit erlangen sie die Macht und die Verantwortung, andere Herrscher ebenfalls davon zu überzeugen.
  • Ein Bewusstsein dafür, dass „man“ gar nie ein Herrscher war. Die Unterdrückten, wie auch die Herrscher sind Teil eines Ganzen. Wir sind alles Lebewesen. Wir haben das Recht auf die freie Entfaltung unseres Daseins, im Rahmen unserer individuellen Begabung. Ohne dass diese ein Grund dafür wären, dass man uns deswegen ausnützt. Unabhängig von Religion, Rasse, Geschlecht, Bildung, Spezies etc.

Wenn Du zur Zeit der Sklavenhaltung in den USA gewohnt hast, und Du hast den Mechanismus durchschaut, und erkannt, dass die Argumente, warum Schwarze angeblich Sklaven sein sollen, völliger Schwachsinn sind, und noch dazu den in der Verfassung verankerten ethischen Prinzipien widersprechen, wie würdest Du reagieren? Würdest Du (weiter) Sklaven halten, immer schön darauf bedacht, die Sklavenrechte (diese Bezeichnung gab es wirklich) ja brav einzuhalten? Oder würdest Du dafür kämpfen, dass sich daran etwas ändert? Deine eigene Entscheidung, ob Du diese Verantwortung tragen willst, ob Du Deinen Einfluss nutzen willst, um daran etwas zu ändern.

Ursprünglich sind alle Lebewesen frei, von Geburt an. Diese Freiheit gilt es anzuerkennen. Bevor das geschieht, ist jegliche Form von Symbiose, Jobs, Zusammenleben, Gewährung-von-Rechten, nichts anderes als Ausbeutung. Eine Ausbeutung aufgrund von Unterschieden, mittels eines „Rechts“, durch sich als Herrscher definierende, naturgegeben aber eben nur Gleich-Berechtigte. Das Recht der Natur liegt darin begründet, dass jedes Lebewesen – allein aufgrund dessen, dass es lebt – seiner Natur entsprechend sein darf. Ohne deswegen von anderen Lebewesen unterdrückt zu werden.

Ein Zitat, dass die Situation gut zusammenfasst (Autor ist mir nicht bekannt):
«Auch wenn ein Käfig vergrössert wird, indem Rechte „zugestanden“ werden, ist er immer noch ein Käfig.»

14 Kommentare

Eingeordnet unter Bewusstsein, Freiheit, Kriegstreiber, Manipulation, Menschen, Natur, Philosophie, Recht

14 Antworten zu “Ausbeutung und Recht

  1. @ Dude
    Isst Du noch Kuhkäse?
    Oder: Isst Du nur noch Käse von sich selbst glücklich melkenden Kühen?
    Ich bin zwar auch eine Kuh, sozusagen, eigentlich kein Unterschied, aber der zwischen meinem Brustpelz nach Milch sucht, wird wohl trotzdem erfolglos bleiben.
    Aus mir also keinen Käs machen können.
    Das ist doppelt gemein. Ich kann keine Milch geben, und Du hast keinen Käs.

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  2. @Dude
    Sehr schön geschrieben, ein wichtiges Thema, dass vielem, was schlecht läuft, zugrunde liegt.
    „Auch wenn ein Käfig vergrössert wird, indem Rechte “zugestanden” werden, ist er immer noch ein Käfig.“
    So ist es. Dann ist es halt kein Horrorgefängnis mehr sondern im besten Fall ein Luxusgefängis. Aber gefangen bleibt man.

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  3. @Magnus
    “ Ich kann keine Milch geben, und Du hast keinen Käs.“
    Das klingt nach einer schwierigen Symbiose zwischen Dir und Dude ;.)

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  4. @Magnus

    Wenn Du mir den Zusammenhang Deines Käs zur Aussage bzw. dem Thema im Artikel von Fallen Angel hier nennst, lösche ich Deinen Kommentar hier nicht als Offtopic, sonst ist der Flupps weg… kein Käse (zweideutig zu verstehen)!

    Falls das eine Nachricht an mich hätte sein sollen, kannst Du auch deutlich reden, aber dann am dafür geeigneten Ort per Kontaktformular: https://dudeweblog.wordpress.com/kontaktinformation/

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  5. @ Armin

    Als ich Dude das letzte Mal traf, trug er immerzu ein Kuhlederjacke. Die war wohl von ihr abgesprungen, als sie, ungemolken, schon gar nicht geschlachtet, denn das macht man schon gar nicht, an einer Schweizer Alm ihr letztes Vaterunser aufgesagt hatte. Von ihrem glücklichen Kadaver, wohl wahrscheinlicher, aber auch unmöglich, schälten dann eidgenössische Abdecker, bevor sie stank, die Haut.

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  6. @ Dude

    Wenn Du keinen Spaß verstehst, lösche. Mir egal.
    Du hast mich bei mir schon Arschloch und manches mehr noch geheißen, und ich habe sowas nie gelöscht oder auch nur damit gedroht, es zu tun. Du bist dünnhäutig. Werde Deiner Aufgabe gewachsen. Vertrage Kritik. Gehe souverän damit um. Es ist nicht immer Schönwetter.

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  7. @Magnus

    Kein Problem mit Spass. Aber solche kannst Du am Stammtisch machen!

    Den guten Artikel von Fallen Angel hier so zuzusauen ist absolut daneben!

    Wenn Fallen Angel ihn löschen will, gerne… ich mach hier nochmal ne Ausnahme, aber künftig hau ich solches ohne weitere Ankündigung raus, denn ich habe keine Lust darauf, die sofortige Kommentarübernahme bei anerkannten Kommentatoren zu deaktivieren…

    Hier ist nämlich kein Kindergarten und ich hab sonst schon zuviel – wichtiges! – zu tun, um noch Zeit für so unnötigen Bockmist zu verschwenden!

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  8. Also Grundsätzlich ging es mir hier um die Mechanismen der Ausbeutung. Das zugrunde liegende Prinzip, mit dem Ausbeutung „gerechtfertigt“ wird. Sowie die Schizophrenie, den Ausgebeuteten, anschliessend „Rechte“ einzuräumen. Die Aufzählungen sind nur Beispiele. Aber vielleicht diskutieren wir besser über Dude’s Jacke oder dass Symbiose Käse ist, wenn euch das mehr Spass macht. 🙂
    (Nur für den Fall, dass der Sarkasmus nicht rüberkam: Definitiv nicht.)

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  9. ich will hier auch noch meine „Macht“ einbringen als Herrscher des Spiritgefasels.
    Super Ausführung und vor Augenführung wie Ausbeutung in einem legitimiert wird FA.
    Macht und Herrschaft sind genau so wichtige Themen in einem menschlichen Leben wie Liebe und Freiheit. Und auch diese, wenn nicht in sich selbst gelösst, ist die Gefahr sehr gross das die Ausübung im Aussen auf Nebenschauplätze gerät.
    Wir werden Macht, Herrschaft nie ganz überwinden, aber vielleicht den Umgang damit lernen damit es nicht zur Ausbeutung und Unterdrückung kommt.

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  10. Eva

    Die derzeitige Lage eines heutigen (inoffiziell) Arbeitssklaven kann ebenso als Verbrechen gegen die Menschheit gesehen werden. Ich frage mich, ob es da draussen noch Menschen gibt, die nicht a) bald ein Burnout erleiden weil sie immer mehr Leistung und Pensum zu gleicher ZEit erbringen oder b) in psychologischer Behandlung sind oder c) diese Zustände ohne Medikamente oder Punkt b aushalten können!!!!!!!!! Heute werden nicht nur Minderheiten ausgebeutet, sondern das ganze Volk!!

    Zum Artikel: Gerade das Beispiel mit den Kühen find ich besonders schlimm, denn da Tiere nicht „sprechen“ können, können sie sich nicht wehren und klar jedes Lebewesen hat eine Seele!

    dies sollte hervorgehoben werden

    mittels einer fadenscheinigen Logik eine Art Legitimation erschaffen,

    *schauder*

    WIR SIND WÜTEND!!!

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  11. Eva

    in letzter Zeit geht mir dieses Thema viel durch den Kopf. Da lauf ich durch die Strassen und denk mir oft: Eigentlich ist es mein Leben, ich lebe nur einmal, wer nimmt mir gottverfluchtnomach das Recht, so zu leben wie ich will. Warum tue ich mir das jeden Tag an, dass ich GEGEN meine Willen aufstehen, zur Arbeit fahre, mich aufrege, nichts von der Natur und ihrer Schönheit mitbekommen, nicht im Einklang mit der Natur leben kann, mich im Supermarkt mit Chemie, Plastik und krebserregenden Materialien herumschlagen muss, wo ich doch Selbstversorger sein könnte, wir alle, so wie früher. WARUM Hergottnochmal lassen wir uns das antun, lassen wir uns ABHÄNGIG machen? Weil es etwa L-E-G-I-T-I-M ist? Oder weil das Leiden noch nicht gross genug ist? Weil wir wenigestens noch eine halbe Stunde pro Tag die Simpsons oder sonstige verblödete Comedyserien schauen dürfen oder uns nach dem 10 Stunden Tag noch 2-3 Stündlein sogenannte Freizeit gewährt wird, in denen wir uns dann berauschen müssen damit wir vom Stress runterkommen, oder weil wir uns aufs Wochenende freuen dürfen, so damit wir nicht merken, was für ein bekacktes Leben wir eigentlich führen fernab Menschlichkeit und Natürlichkeit, weil wir für ANDERE arbeiten fast umsonst? UNd ich rede von dem supertollen reichen Eurooooooopaaa!!!!, ganz zu schweigen davon wies in den Drittweltländern ist!

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  12. @Eva

    Sehr schön gesagt, herzlichen Dank!
    Wobei ich sagen würde, dass jedes Lebewesen eine Seele IST, welche hier inkarniert, einen Körper hat. 😉

    Und zu den Fragen. Das liegt grundlegend an den Strukturen des heutigen globalistischen, profitgeilen Machtherrschaftssystem…

    Deshalb muss grundlegend beim Zentralpfeiler des Pyramidenspiels angefangen werden, und neue gangbare Konzepte – wie hier beschrieben: https://dudeweblog.wordpress.com/2013/05/06/von-der-macht-zur-masswirtschaft/ – müssen von einer gemeinsam in Vielfalt vereinten Zivilgesellschaft Ausgebeuteter und Drangsalierter auch gegangen werden.
    Leider sind diese Alternativen viel zu wenig bekannt.
    Oft herrscht diesbezüglich richtiggehendes Desinteresse.
    Das zeigt sich ja allein schon daran, dass abgesehen von Deinem Kommentar niemand was dazu sagen wollte, während in anderen Themen munter diskutiert wird… schade eigentlich…

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  13. @Eva
    „Eigentlich ist es mein Leben, ich lebe nur einmal, wer nimmt mir gottverfluchtnomach das Recht, so zu leben wie ich will.“
    Ja, diese Frage stelle ich mir auch oft. Wie ein Hamster im Rad das Leben zu verbringen, im Käfig der gesellschaftlichen Norm – normal ist es ein Leben zu leben, dass unfrei ist.

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  14. Also, punkto Ausbeutung habe ich heute einen Artikel zu Monsanto geschrieben, meiner Meinung nach ein Ausbeuter per Excellence und ein Mon-ster der Gentechnologie, der unsere Zukunft (oder wohl besser potentiell No Future / Nicht-Zukunft) nachhaltig mitgestaltet und den eigenen Gewinn in unermessliche Höhen treibt:
    Globaler Protest gegen Monsanto: Monster der Genmanipulation
    http://www.conspirare.net/w2/protest-gegen-monsanto-der-meister-der-genmanipulation/

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