Nach brutaler Zwangsausschaffung: Bericht über unser unfreiwilliges Leben in Beirut (Libanon)

Kein Schritt alleine ausserhalb der Wohnung

Die Zustände für uns, im Besonderen für mich als Ausländerin/Schweizerin, sind hier generell unhaltbar. Damit meine ich z.B., dass ich unsere Wohnung nie alleine verlassen kann. Die Kidnappinggefahr ist für mich, als auf den ersten Blick erkennbare Europäerin (auch wenn mich 90% aller Libanesen für eine Russin halten), schlicht zu gross – und auch ausserhalb Beiruts ist dies nicht anders.

Es gibt zudem viele Gebiete in Beirut, wo man als Frau ohnehin nicht alleine hingehen sollte. Es sind dies Gebiete wo Salafisten und ähnliche Gruppierungen angesiedelt sind. Alleine dieser Umstand ermöglicht uns auch auf lange Sicht keine realistisch lebbare Situation – von „Verhältnismässigkeit“ der Umstände für uns/mich im Libanon wie es das Migrationsamt nannte, kann also keine Rede sein.

Wer weiss, allenfalls meinten die Beamten mit „Verhältnismässigkeit“ ja die Tatsache, dass ich immerhin kein Kopftuch tragen muss, da ca. 40% aller Frauen in Libanon dies nicht tun?

Autobomben werden täglich aufgespürt

Ebenso ist die Gefahr von detonierenden Autobomben täglich real – bei jedem Schritt den wir ausserhalb unserer Wohnung hier machen.

Was auch ich lange nicht wusste: Es werden quasi täglich (!) Autobomben vor der Zündung an den unzähligen „Checkpoints“ des Militärs aufgespürt und entschärft. Mittlerweile habe ich mich fast an die Beamten in Militärkleidung gewöhnt, welche jeweils ca. zu fünft mit schussbereiten Maschinenpistolen in der Hand an diesen Checkpoints stehen und jeden Autofahrer (per Blick, selten auch mit langer Autountersuchung) genau prüfen und dann durchwinken. Auch die Panzer, die überall mitten in der Stadt zu sehen sind fallen mir nicht mehr ganz so direkt auf wie zu Beginn.

Am Morgen des 19.11.2013 ist erneut ein Attentat in nächster Nähe unserer momentanen Wohnung geschehen; nur ca. einen Kilometer von uns, und etwa 100 Meter von der Schweizer-Firma „ABB“ enfernt, haben zwei Selbstmordattentäter Bomben gezündet. Es wurden bis jetzt 23 Tote gemeldet.

Bei den grösseren Einkaufszentren (welche nebenbei CH-Einkaufszentren an Grösse, Modernität und Design oft übertreffen) wird man als Autofahrer nachvollziehbarerweise vor der Einfahrt mittels speziellen Bombenspürgeräten untersucht, von einem in Uniform gekleideten Angestellten wird der Kofferraum durchsucht, und beim Eingang wird später auch die Handtasche kontrolliert. Dasselbe gilt, wenn man Banken oder Behördengebäude betritt.

Die Erlebnisse und Erfahrungen haben die Libanesen gelehrt, dass es ohne diese Massnahmen offenbar nicht mehr geht.

Die aktuelle Situation – durch die US-CIA-Al-Kaida/NATO-Kriegstreiberei in Syrien – hat einen grossen Rückschritt nach der langsamen Aufbauphase des an sich beendeten 15-jährigen Bürgerkrieges des Libanon gebracht; alleine in Beirut (welches ohnehin keine genaue Einwohnerzahl hat, da nur Schätzungen vorliegen) sind ca. eine Million syrische Flüchtlinge angesiedelt.

Mehr als ein Mal hörten wir direkt, wie ein Libanese seine Arbeit verloren hat und dafür zwei oder drei Syrer angestellt wurden, da diese zu einem Bruchteil des Lohnes arbeiten…

Auch hier darf wohl an der von Seiten Schweizer Behörden postulierten „Verhältnismässigkeit“ gezweifelt werden, dass mein Mann und ich im Libanon Arbeit finden sollen…

Strassenschiessereien an der Tagesordnung

Etwa ein mal pro Woche wird man in Beirut unfreiwillig Augen- oder Ohren-Zeuge von Schiessereien auf der Strasse. Da ich diesen Klang als Schweizerin nicht kannte (Kino- & TV-Filmschiessereien sind kein Vergleich dazu), verwechselte ich echte Schiessereien anfangs mit Feuerwerk. Bald lernte ich aber schnell selbst zu unterscheiden, ob es sich jeweils um Feuerwerk (welches auch oft abgeschossen wird), oder eine reale Schiesserei mit scharfer Munition handelt…

Anfangs traute ich meinen Ohren kaum und kam mir vor, wie im falschen Film (an diesem Gefühl änderte sich bis heute nichts). Die Schiessereien können sich jederzeit und überall ereignen. Meist dauern sie ca. 15 – 30 Minuten, da nach dieser Zeit die Armee dann alles auflöst und stoppt. Panzer stehen an allen grossen Strassenecken – aus gutem Grund jederzeit einsatzbereit, inkl. Militärs mit Maschinenpistolen.

Eine Schiesserei, welche derart nahe von unserer Wohnung geschah und mir tatsächlich starke Angst machte (auch mein Mann zog ernsthaft in Betracht, dass nun der Krieg ausbreche und wir machten uns schon bereit, die Wohnung fluchtartig zu verlassen), habe ich teilweise live aufgenommen. Auf dem Video hört man auch die Schreie der Nachbarskinder vom unteren Stock):

Live-Video einer Schiesserei vor unserem Haus: “verhältnismässige” Zwangsausweisung aus der Schweiz in Kriegsland

Sicher zählen die Verantwortlichen des Migrationsamtes ZH auch dies zur „Verhältnismässigkeit“…

Was soll sie die Situation der täglichen Lebensgefahr, in welche sie uns mit etlichen Rechtsbrüchen und Faktenverdrehungen geschickt haben, auch weiter kümmern – sind sie doch Zuhause bei ihrer Familie im sicheren Häuschen in der Schweiz, wo keine Autobomben detonieren und der Krieg nicht vor der Türe steht.

„En Guete!“ [guten Appetit] kann ich da nur noch sagen…

Wofür die CH-Polizei Monate oder Jahre braucht, wird im Libanon in wenigen Stunden erledigt

Generell ist zu sagen: Justiz, Polizei, ect. arbeiten hier im Allgemeinen sehr schnell. Es ist ein sehr kontrolliertes Land, auch wenn man dies als Unwissender auf den ersten Blick nicht sieht. Jahrelange Justizprozesse gibt es kaum. Ein 1-Jahresverfahren ist schon „lange“, wie man mir sagte.

Solch grotesk-realitätsfremde Dinge, wie sie in der Schweiz (und auch in Deutschland) tatsächlich an der Tagesordnung sind, gibt es nicht. Verurteilungen, ohne den Angeschuldigten persönlich zu verhören oder Inhaftierungen ohne bewiesene Tat – im Libanon unvorstellbar. Die Menschen wären sofort auf der Strasse um gegen solches Vorgehen zu demonstrieren.

Vor einer allfälligen Inhaftierung wird jeder direkt einem Richter vorgeführt (um es mal ganz vereinfacht zu sagen). Ebenso ist es so, dass für die meisten Inhaftierten die Möglichkeit auf Freilassung besteht, falls sie einen Betrag zahlen, was ebenso zur Sinnhaftigkeit des Ganzen beiträgt.

Bestechung meinen Sie?

Lassen Sie es mich weiter erklären: Wenn einer einen anderen um Geld betrügt oder ihm beweisbar (!) Geld schuldet, so kann ihn der Betrogene einklagen, und so die Zahlung mit Behördendruck verlangen. Zahlt der Schuldner trotzdem nicht, wird er inhaftiert und erst dann freigelassen, wenn er den Betrag an den BETROGENEN (!) – und nicht wie bei uns so oft, nur an die Behörden und Gerichte – bezahlt hat. Meist wird dann die Familie des Betrügers aufgeboten und zahlt auch in fast allen Fällen den geschuldeten Betrag. Das spart dem Staat Haftkosten und der Betrogene kommt tatsächlich und viel schneller zu seinem Recht.

Die Schuld bleibt schlussendlich in der Familie des Betrügers, welche – man kann es sich vorstellen – dann genug Möglichkeiten hat, entsprechenden Druck auf das schwarze Schaf in der Familie auszuüben, bis die Schuld auch hier abbezahlt ist.

Das Ganze läuft manchmal innerhalb von wenigen Tagen ab und ist dann erledigt. Wir haben dies kürzlich selbst erlebt, als wir eine Anzeige machen mussten. Als Justizgeschädigte der Schweiz traute ich wirklich meinen Augen kaum, als ich solch eine Effizienz und Realitätsbezogenheit sah.

Über verhältnismässig kleine Delikte werden ausserdem auch keine absurd-langen Dossiers verfasst, sondern es wird ganz pragmatisch der Sachverhalt kurz und bündig festgehalten (oftmals per Hand in einem eigens dazu dienenden grossen Buch bei der Polizei/Justiz) – damit hat sich’s.

Und nein, das ist durchaus nicht „zurückgeblieben“ und altmodisch, sondern vielmehr ein effizientes Arbeiten und eine klare Kommunikation zwischen Polizei und Anzeigeerstatter, ohne Unterschlagungen von Beweismitteln etc., wie es bei der Schweizer Polizei beschämenderweise oft der Fall ist – was sich, einmal in die Akten niedergeschrieben, darausfolgend schlussendlich über Jahre zum Schaden des Betrogenen oder unschuldig Verurteilten durch die Akten zieht und folgenschwere Konsequenzen vorprogrammiert (siehe unseren Fall und unzählige andere).

Libanon – ein Land ohne Briefkästen

Wir haben hier ausserdem keinen Briefkasten – das ist jedoch nichts Aussergewöhnliches, denn die meisten Libanesen haben auch keinen! Für Schweizer wäre das ja eigentlich undenkbar– tatsächlich funktioniert das hier aber ganz gut.

Die Stromrechnung kommt direkt an die Haustür geliefert, und zwar von einem Angestellten der Stromfirma, der einfach irgendwann klingelt, und den man dann direkt in bar bezahlen kann. Wenn man nicht Zuhause ist, lässt er einfach einen Zettel an der Tür, wann er wieder kommt.

Auch mit dem Wasser funktioniert das so. Wer länger nicht bezahlt, oder (ca. fünf Mal) nicht Zuhause ist, dem wird im schlimmsten Fall das Wasser oder der Strom abgestellt, bis die Rechnung (dann bei der zuständigen Behörde direkt am Schalter bzw. der Amtsstelle) bezahlt wird. Ohne Mehrkosten – nebenbei bemerkt!

Betreibungen gibt es im Libanon nicht. Es gibt kein Betreibungsamt, und ohne Gratiszeitungen kommt man doch tatsächlich auch sehr gut zurecht…

Alles andere wird direkt vor Ort im jeweiligen Büro der entsprechenden Amtsstube geregelt. Das heisst, man geht schlicht und einfach jedesmal direkt auf jene Behörde, wo es etwas zu erledigen gibt. Das entschleunigt das „Lebenstempo“, was nicht unangenehm ist. Und wenn man doch mal tatsächlich etwas schicken muss, kann man dies ganz normal per „Liban Post“ tun.

Per Internet läuft hier kaum etwas. Auch dies ist durchaus kein Rückstand im Vergleich zum sogenannten Fortschritt, in welchem wir in Europa leben. Wir erleben dies vielmehr als effizient. Auch verhindert dieser Umgang, dass anonyme Beamte irgendwelche falschen „Fakten“ in Dokumente schreiben, ohne dass man als Betroffener die Möglichkeit hätte, diese richtigzustellen.

Wohnungsvermietung nach Religionszugehörigkeit

Es gibt auch viel Befremdliches, vorallem im Bezug auf das Soziale. Noch genauer: In Bezug auf die Rollenverteilung von Mann und Frau. Dies war ein wichtiger Punkt des Bürgerkriegs im Libanon, und es ist auch heute, gut zehn Jahre nach diesem Krieg, noch immer ein grosses Konfliktthema, welches sich im Alltag – besonders für mich als Schweizerin – in deutlicher Weise zeigt: Die Rede ist von den Religionsgruppen Schiiten, Sunniten und Salafisten.

Mein Mann gehört zu den Schiiten (sie stellen im Libanon die grosse Mehrheit dar). Obwohl Schiiten, als auch Sunniten, Muslime sind, bekämpften sie sich seit Jahrhunderten.

Auch heute ist das noch deutlich zu spüren. Z.B. würde kaum je ein Schiite eine Wohnung an einen Sunniten vermieten oder verkaufen – und umgekehrt auch nicht! Als ich das zum ersten Mal hörte, glaubte ich es kaum, auch wenn es der Wahrheit entspricht.

Man stelle sich vor, wie es wäre, wenn bei uns ein Katholik nicht an einen Reformierten vermieten würde!

Wie käme uns das denn vor?

Tatsächlich sind ganze, riesige Stadtteile nur von der einen oder anderen Gruppierung bewohnt – man muss also wissen, in welchem Gebiet man bei Bedarf nach einer Wohnung suchen muss.

Und auch hier zeigt sich erneut die sogenannte „Verhältnismässigkeit„, von welcher das Migrationsamt Zürich in seinen Erklärungen mehrfach spricht: Ohne meinen Mann hätte ich KEINE CHANCE, überhaupt eine Wohnung für mich zu finden. Hier, wie auch in fast allen anderen – ganz alltäglichen – Dingen bin ich vollkommen auf meinen Mann angewiesen, da ich der arabischen Sprache nicht mächtig bin.

Wie oben bereits erwähnt, läuft auch die Wohnungssuche kaum je übers Internet – man ist bei der Suche eines Maklerbüros auf den Rat von Ansässigen angewiesen. Warum diese Büros von aussen oftmals deutlich anders wirken, als man von einem Wohnungsvermittlungsbüro erwarten würde, ist auch uns ein Rätsel. Es gab Büros, welche ich für einen Kleiderreparatur- oder „Schnick-Schnack-Laden“ gehalten habe – so implizierten es jedenfalls die jeweiligen Präsentationen im Schaufenster.

Was mich negativ beeindruckt hat, ist, dass die Salafisten (Erkennungszeichen mittellange Bärte und weisse, lange Kleidung bei Männern) offenbar das Ziel haben, die Gesellschaft wieder in den Zustand des 17. Jahrhunderts zurückzuversetzen, d.h. zum Status von anno dazumal, als die Frau nur zum Gebären, Kochen und Waschen da war…

Auch dies ist ein Punkt des Konflikts zwischen Schiiten und Salafisten: Erstere sind da durchaus „europäischer“ Meinung, und finden diesen Willen zum Rückschritt genauso abartig, wie wohl die meisten Europäer(innen).

Um das Kriegsgrund-Chaos noch abzurunden sei noch gesagt, dass es durchaus auch sehr oft Gruppierungen von Sunniten, Schiiten und Salafisten gibt, die sich sogar untereinander bekämpfen.

Verstehe das, wer wolle…

Kaffee mit Gas

Was sonst noch zu unserem täglichen Leben hier gehört, ist z.B. der allseits präsente Beutelkaffee. Man kocht im ganzen Land vorwiegend mit Gas, darum sind Kaffeemaschinen in Privathaushalten kaum zu finden. Wenn Besuch kommt (oder auch, wenn er nicht kommt, was jedoch seltener der Fall ist in diesem sozial insgesamt betrachtet sehr verbundenen Land), bereitet man je nach Gusto einen echten arabischen Kaffee zu, oder serviert einen Beutelkaffee, den es in diversen Varianten zu kaufen gibt (und Letzteren dann mit kaum mehr Wasser als Pulver im Glas).

Kürzlich wurde angeblich herausgefunden, dass eine gewisse Sorte Beutelkaffee ein echtes Hilfsmittel zum abnehmen sei, da dieser den Appetit spürbar hemmen soll. Auch in öffentlichen Stellen wird gerne ein Beutelcafé serviert. Dies wird überhaupt nicht als „billig“ gewertet. Tatsächlich sind diese Cafés (anders als in der Schweiz) durchaus geniessbar. Und vom typisch arabischen Kaffee sollte man ohnehin nicht zuviel trinken, da man davon leicht Magenprobleme bekommen kann, wie wir schon selbst erfahren haben. Diesbezüglich ist auch das Essen von Falaffeln bei Imbisständen für uns mittlerweile – selbstgewählt – verboten, denn von dem oftmals alten Öl ist die Gefahr für Magenprobleme, die dann 1-2 Tage Bettruhe bedingen, gross.

Täglicher Stromausfall obligatorisch

Kompletten Stromausfall gibt es täglich zwischen drei und acht Stunden, je nachdem, in welchem Gebiet man lebt. Dies betrifft jede Wohnung Beiruts. Die Reichen überbrücken die Ausfallzeit mit privaten Generatoren. In manchen Wohnungen gibt es sogar nur ca. drei bis fünf Stunden Strom pro Tag. Das ist vorallem im Sommer ein echtes Problem, und angesichts der hohen Temperaturen in manchen Fällen sogar lebensbedrohlich. Doch ist dies nur in armen Gegenden die Regel.

Anfangs enorm störend und irritierend, haben wir uns mittlerweile an den täglichen, dreistündigen Stromausfall gewöhnt. So schaltet sich dann einfach plötzlich der TV und das Licht, etc. aus.

Bei herrschenden Temperaturen von 35 Grad bei 70% Luftfeuchtigkeit im unerträglich schwül-heissen Sommerklima, ist auch der Umstand, bei Stromausfall jeweils zu Fuss bis in den neunten Stock treppensteigen zu müssen,  das, was die Zürcher Behörden für unser Leben wohl zur „Verhältnismässigkeit“ zählen…

Ein Menschenrechtsskandal der Schweiz, der sich nicht vertuschen lässt

Abschliessend zu diesem Tatsachenbericht über unser unfreiwilliges Leben im Libanon, seit der Zwangsausschaffung meines Mannes im April 2013 aus der Schweiz, ist zu sagen:

Schweizer (und Mitteleuropäer generell) könnten von den Libanesen durchaus etwas lernen. Vor allem in Sachen Effizienz und Tatsachentreue bei Behörden.

Würde man den Libanesen aufzwingen, für ein kurz ausgedrucktes A4-Blatt (wie es in der Schweiz z.B. für eine simple Wohnsitzbestätigung, o.ä. üblich ist) 30 Dollar zu berappen, so hätte man wohl in kurzer Zeit eine Bürgerdemonstration gegen diese Abzockerei.

Nein, solches gibt es in Libanon kaum: Beinahe all diese Dokumente müssen zwar jeweils direkt persönlich beim jeweiligen Amt abgeholt werden, sind jedoch vollumfänglich gratis, allenfalls höchstens mit ein paar Dollar zu berappen.

Das Leben in diesem uns so fremden Land kommt für meinen Mann und mich nicht in Frage.

Warum?

Weil uns die Schweiz (Justizbehörde Stadt Zürich) während Jahren auf schändlichste Weise Unrecht tat, und dieses Unrecht mit seinen willkürlich-krassen, existenzverunmöglichenden Folgen bis heute nicht richtiggestellt wurde. Von Entschädigung gar nicht zu sprechen…

Welcher Mensch würde so etwas akzeptieren, wenn er/sie es am eigenen Leib erfahren müsste?

Einige untragbare Beamten und Richter haben mit ihrem Tun in unserer Sache einen (weiteren) internationalen Menschenrechtsskandal produziert, der – im Gegensatz zu vielen anderen – sein Ende erst finden wird, wenn mein Mann und ich zurück in unserem Zuhause in Zürich sind und der gesamte Skandal öffentlich richtiggestellt wurde.

Noch immer befinden wir uns im täglichen Kampf um die Rückkehr, das heisst vorallem einmal zu warten, bis wir wieder vor Bundesgericht gelangen.

Uns bleibt nur, bis dahin auf unbestimmte Zeit in täglich unlebbaren Umständen in Libanon auszuharren.

Marion Mansour, Beirut/Libanon


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3 Kommentare

Eingeordnet unter Bewusstsein, Bildung, Geopolitik, Kriegstreiber, Menschen, Recht, Religion, Schuldgeld, Schweiz, Sinn

3 Antworten zu “Nach brutaler Zwangsausschaffung: Bericht über unser unfreiwilliges Leben in Beirut (Libanon)

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  2. franziska

    So einen Schwachsinn hab ich schon lange nicht mehr gelesen! Habe als schweizerin 4 Jahre in Beirut gelebt. Herrlich lebendige Stadt! überall konnte ich als Frau hin! Zu jeder Tageszeit!Wunderbare Leute, wunderbares Essen, herrliche Zeit war das!

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